Berlin, du Stadt der Kontraste! Wo sonst kann man an einem Sonntagmorgen gemütlich durch verlassene Ateliers streifen, um am Nachmittag in einem ehemaligen Volksbad inmitten von flimmernden Videoclips zu versinken? Genau das war das Ziel unserer abenteuerlichen Erkundungswanderung durch Lichtenberg.
Um 16 Uhr, zur Blauen Stunde, haben wir den Time Slot im immersiven Stadtbad vorgebucht. Also Zeit, an diesem schönen Januar-Sonntag einen Vorlauf, einen längeren Stadtspaziergang vorzuschalten.
Lichtenberg Wanderung – das Fotoalbum gibt es hier in der Cloud. – Klicks auf die integrierten Thumbnails führen ebenfalls zum Album mit den große Originalfotos. PC Monitor empfehlenswert.
Los ging es am S-Bahnhof Nöldnerplatz. Unser erstes Ziel: die als Lost Place bedrohten BLO Ateliers. Ein wenig gruselig war es schon, durch die verlassenen Hallen zu schlendern. Alles wirkte wie aus der Zeit gefallen, als wären die Künstler erst gestern Hals über Kopf geflüchtet.
Doch zwischen all dem morbiden Charme entdeckten wir wahre Kunstwerke: liebevoll arrangierte Installationen, Graffiti und sogar ein “Zwergenhaus”, das die Künstler vor dem Zugriff der Abrissbirne gerettet hatten.
Urbane Abenteurer unterwegs auf einer winterlichen Stadtwanderung 🤣.
Lust auf eine etwas andere Sightseeing-Tour? Dann schnallt euch an, denn wir nehmen euch mit auf einen grotesk-schönen Trip durch den Wedding – Berlins bestgehütetes Geheimnis (nicht wirklich).
250114 Wanderung Wedding Track – Siehe auch Album
Wir starten unsere kleine Nachmittags-Odyssee am S-/U-Bahnhof Wedding, dem Tor zu einem Paralleluniversum, in dem die Zeit stehen geblieben zu sein scheint (oder einfach nur ein bisschen langsamer läuft).
Ein kurzer Hüpfer ist es bis zur Gerichtsstraße, auf dem Max-Josef-Metzger kommen wir an der “Trümmersäule” vorbei, einem unübersehbaren Monument der Nachkriegszeit, das uns daran erinnert, dass Berlin nicht immer die hippe Metropole war, die sie heute ist.
Es wird schon wieder früh dunkel in Berlin. Zeit, das Licht anzuknipsen.
Vom Freitag 4. bis Sonntag 13. Oktober 2024 findet zum 20. Mal das Festival of Lights statt. Nur 10 Tage!
Im vergangenen Jahr bin ich nach zwei Spaziergängen einigermaßen enttäuscht zurück gekehrt. Vor allem die viel zu dunklen Projektionen am Potsdamer Platz waren unterirdisch. Im Nikolaiviertel waren einige Lichtwerke nicht mehr vorhanden. Auch auf dem Platz vor dem Dom war es das Jahr zuvor viel fantasievoller.
Die Lebendigkeit und Fantasie vergangener FoL wurde m. E. nicht erreicht, irgendwie war der Sparwurm drin.
Viele fragen sich: “Was ist bekannt darüber, wie das Festival of Lights in Berlin finanziert wird? Eintrittskarten verkaufen geht ja offensichtlich nicht.” – Gemini AI hat eine Recherche angestellt, die Antwort am Ende dieses Beitrages …
Doch schreiben wir das Event noch nicht im Vorhinein ab. Was gibt es also Neues in diesem Jahr?
Unter dem diesjährigen Motto „Celebrating Freedom” werden an 47 besonderen Orten und Plätzen jeweils zwischen 19 und 23 Uhr beeindruckende Lichtinstallationen und Videokunst von über 50 Künstler*innen gezeigt. Das Motto klingt nach bemühtem politischem Engagement.
CHECK. Tagesausflug nach Magdeburg – zur “Otto”-Stadt.
An einem schönen Spätsommertag im September 2024 kurzfristig mit dem RE 1 der ODEG nach Sachsen-Anhalt. Eine gute Stunde pünktliche Bahnfahrt war schon fast eine Erholung.
Tickets für beide geplanten Events bekamen wir mitten in der Woche ohne anzustehen in der Touristen-Info, zehn Minuten vom Hauptbahnhof entfernt.
Kurzes Fazit:
Der Ausflug war dann insgesamt nur so halb mega. Banksy lohnenswert für Neugierige, aber Audio-Guide nutzen! Die beiden menschlichen Guides der Stadtrundfahrt und durch Hundertwassers Zitadelle waren zu sehr selbstverliebt in ihre Referatstexte, die sie routiniert abspulten.
Mit Kopfhörern durch die Geschichte. “Grün Berlin”, die Parkpfleger der Stadtregierung, haben sich für den Gleisdreieck-Park eine interessante und aufwändig produzierte Geschichtsstunde ausgedacht. Ich gebe ⭐⭐⭐⭐⭐.
Zitat Webseite:“Der Storywalk Gleisdreieck des Campus Stadt Natur nimmt Interessierte mit auf einen Spaziergang durch eine Geschichte voller Verwandlungen: Vom früheren Bahngelände über eine wilde Natur bis hin zur Entstehung des heutigen Park am Gleisdreieck.
An 27 Hörstationen erzählen Expert*innen ihre Stories über bewegte Jahrzehnte für Mensch und Natur aus unterschiedlichen Perspektiven.”
UPDATE. Ich hab’s gemacht. Funktioniert sehr gut, dieser Storywalk. Wie vorgesehen, man geht von Station zu Station – die Zwischendistanz wird von der Host Stimme gut beschrieben – und die App spielt dir bei Erreichen automatisch einen kleinen akustischen Vortrag ein.
Sehr unterschiedliche Themen sind es – siehe Flyer unten, interessant sind alle, wenn man open minded ist. Im wunderbar gemütlichen und grünen Café Eule und anschließend mit einem Panoramablick endet die Tour.
Storywalk Collage – Click zu den Großansichten im Cloud Album
Collage oben: Ich habe Fotos gemacht – hier im Cloud Album zu sehen, mit Motiven von den Stationen und vielen weiteren schönen Perspektiven aus dem Park. Das Fotoalbum ist fertig getextet: Photos.App.goo.gl/yNURxV6bvU6C4TU3A
Der Storywalk endet im Café Eule
So funktioniert’ s. Zum großen Thema CAMPUS STADT NATUR wanderst du gemütlich mit dem Smartphone von einer Station zur nächsten – 27 insgesamt – und bekommst bei Erreichen akustische Erklärtafeln auf die Ohren. Ist irgendwie ein interaktiver Podcast – Hören ist ja derzeit schwer im Trend.
Es gibt einen Trailer von Paul Brody auf der Website:www.Campus-Stadt-Natur.de/parks-erfahrungsraeume/../storywalk-gleisdreieck
Expert*innen erzählen in atmosphärischen Stories über bewegte Jahrzehnte für Mensch und Natur aus unterschiedlichen Perspektiven. Und tatsächlich – mit dem Webtool von Guidemate.com lässt sich auch alles, ohne den Hintern von der Couch zu heben, anhören.
Haha, aber wer will das schon🤣.
Magdeburg, Dessau und Halle liegen ja zeitlich noch machbar für einen Tagesausflug mit dem Deutschlandticket in der Nähe von Berlin.
Dabei ist auch Magdeburg mit der Ausstellung: “Banksy – a vandal turned idol”, die läuft noch bis zum 10. November 2024 in der kürzlich wieder eröffneten die erste Ausstellung in der wiedereröffneten “Hyparschale”.
Die Küstrin/Kostrzyn-Wanderung ist absolviert. Nebenbei hab ich die neue Oderbahnbrücke miteröffnet 😊. Hier der Erlebnisaufsatz, ergänzt durch die schönsten und kommentierten Fotos im Cloud-Album.
Mitten in der Woche, am 31. Juli 2024, ging es früh los, die angekündigte Eröffnungsfeier für die neue Oderbrücke gab die Zeit vor. Für die anderen Highlights in Küstrin-Kietz und Kostrzyn gab es keine zeitliche Planung.
Die Fahrt mit dem kurzen Express”-Zug 8:30 Uhr ab Lichtenberg war bequem, wenn auch gut gefüllt – offensichtlich waren auch viele andere auf dem Weg zum gern besuchten “Polenmarkt”, offiziell ist es der “Basar”, um preiswerte Waren zu ergattern.
Denn außer der Festung hat Kostrzyn weiter nicht sooo viel zu bieten – und in der verschwundenen Altstadt in der Festung bin ich kaum Menschen begegnet. Mit einem Fahrrad erreicht man allerdings auch gut die touristisch empfohlenen Orte in der Umgebung.
Kleine Überraschung war dieser offene Gasometer neben an. In der Collage oben rechts. Das Industriebaudenkmal dient auch manchmal Open-Air-Veranstaltungen: Clip hier anschauen
Ein spannender Ausflug in die Wetterwissenschaft, seine Geschichte und die Natur.
Letzten Samstag hatte ich eine Verabredung im beschaulichen Lindenberg (Mark), einem kleinen Ort in Brandenburg, genauer im Landkreis Oder-Spree (LOS), der für sein Wettermuseum und das Meteorologische Observatorium des Deutschen Wetterdienstes (DWD) bekannt ist.
Und genau dort, im Wettermuseum, konnte ich mich um 10.30 Uhr an einem Samstag einer spannenden Führung anschließen. Das Museum ist nur knapp zehn Gehminuten vom Bahnhof entfernt – und der Fahrplan der RB36 der NEB passte präzise.
Blogpost Update – Audiorundgang entdeckt
Eher zufällig fielen mir bei einigen Ausstellungsobjekten kleine QR-Codes auf. Ich nahm einen davon fotografiert mit nach Hause … und auf dem Computer tat sich Erstaunliches auf: Die Webseite App.Wettermuseum.de ist keine selbständige App für Smartphones, sondern ein Tool, das nur im Webbrowser funktioniert. Dann allerdings auch im Browser auf dem Handy. Was macht diese App?
Audio Guide App Wettermuseum – Klick für eine Großansicht
Es ist ein durch QR-Codes geführter Audiorundgang im Museum. Es gibt die drei Bereich Erwachsenenführung, Kinderführung und Videoführung. Die einzelnen Stationen enthalten Fotos und auch längere Erklärungstexte zum Lesen statt Hören. Und natürlich einen integrierten Audioplayer für die Ohren. Einfach mal reinschauen … und den Ton aufdrehen.
Nicht auf das Logo oben rechts klicken, dann bist du raus aus der App. Sie ist versteckt unter dem Begriff unscharfen Begriff “Digitale Angebote” im thematischen Bereich “Museum”. Und vielleicht ein Grund für einen weiteren Besuch.
Teil I. Der Museumsrundgang – Einblicke in die Welt der Meteorologie
Mein erster Stopp war also das Besucherzentrum des Wettermuseums. Schon beim Betreten des Eingangsbereichs wurde ich von zahlreichen Ausstellungsstücken begrüßt, darunter beeindruckende Big-Size Thermometer.
Das Museum ist überaus modern und reichhaltig ausgestattet und bietet eine Fülle von spannenden Entdeckungen. Besonders gefallen hat mir der freundliche ehrenamtliche Mitarbeiter und Nichtmeteorologe Bernd, der die Geschichte des Wetterwesens und seine Meteo-Themen und Messinstrumente verständlich erklärte.
Wettermuseum, Check. Es ist 14 Uhr – der Tag ist noch lang. Auf zum Viadukt!
Jetzt wo die verbleibende Zeit klar ist, habe ich mir spontan in der Mapy-Navi-App eine kleine Wanderroute durch Lindenbergs Schlosspark, entlang des Lindenberger Sees und zum historischen, versteckten Viadukt der RB36 Linie zusammengeklickt.
Die eingleisige Bahnverbindung zwischen Königs Wusterhausen und Frankfurt/Oder trennt Lindenberg in Nord und Süd. Wettermuseum und DWD-Hügel im Norden, das alte Zentrum mit Schloss, Schlosspark und Kirche im Süden. Dazwischen und gegenüber des Bahnhofs ein kleines Einkaufszentrum.
Track Lindenberg Runde – GPX Link siehe unten
Nach dem Besuch im Museum zog es mich das Mapy-Routing also am Sportplatz vorbei in den Schlosspark Lindenberg, eine grüne Oase, die zum Verweilen einlädt. Der kleine Park ist wunderschön angelegt und auch gepflegt (frisch gemäht), mit alten Bäumen, verschlungenen Wegen und einem idyllischen See. Es ist der einzige von Gartenarchitekt Ludwig Lesser nach 1907 angelegten Schlosspark im landschaftlichen Stil. Eine Erklärtafel am Eingang berichtet davon.
Derartige Tafeln hat das Wettermuseum übrigens an vielen bedeutsamen Standorten des Ortes aufgestellt – ganz Lindenberg, eine Ausstellung.
Es mangelt aber leider wohl am Publikum, ab kulturinteressierten Touristen. Mir sind außer einigen Gravel-Bikern und einer Radtourengruppe keine Besucher begegnet, Wanderer schon gar nicht. Lindenberg hat halt keinen Badesee, auch keinen Campingplatz.
Und der Oder-Spree-Radeweg (OST) sowie auch die Märkische Schlössertour (MST) führen an Lindenberg vorbei. Vielleicht mal von dort auf einem kleine Umweg etwas abzweigen?
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