Es wird Zeit, liegengebliebene Reiseberichte aufzuarbeiten.
Heute: „Von Wolfenbüttel nach Hameln. Zielort. Vierte und letzte Etappe der Radreise 2022“.
Es ist also sozusagen die Zieletappe. Mehr als 100 Kilometer verspricht die Route im Navi, aber dafür auch keine nennenswerten Hügel oder gar Berge. Wetter an diesem Tag Ende Mai 2022: Wechselhaft bis sonnig, Gegenwind gering bis moderat.
Diese Gegend kenne ich einigermaßen gut. Vor dem Fall der Mauer ging es hier Richtung Westen. Also heute ist die Himmelsrichtung natürlich noch dieselbe, aber damals halt war das die Richtung aus dem Zonengrenzgebiet heraus. Das ja im Osten lag.
Ende Mai 2012. Harz-Wanderung. Ein sehr runder Geburtstag bietet Anlass für eine besondere Reise. Mit dem Regionalzug mehr oder weniger direkt von Berlin Charlottenburg nach Ilsenburg am Harz. Dort wartet der Heinrich-Heine-Wanderweg, der uns über den Brocken (1.142m) bis nach Schierke führte.
Nach günstiger Übernachtung in der dortigen Jugendherberge und einer ausführlichen Ortsbesichtigung ging es mit der Dampf-Harzbahn zurück Richtung Berlin. Allerdings mit einem Umstieg.
Nach einem Besuch meines Heimatdorfes Adersheim am gestrigen Himmelfahrtstag geht es heute durch Wolfenbüttel, zu Fuß ab/an Hotel Waldhaus durch die Innen- und Altstadt.
WF war der Ort meiner Schule und der Ort meiner Segelfliegerei in Linden sowie einiger anderer privater Aktivitäten in der Stadt.
Adersheim wurde „Vorort“ und gehört seit einer Gebietsreform im Jahr 1974 zur „Stadt Wolfenbüttel“.
Viele historische Ecken kannte ich nicht so, wie sie sich heute hübsch in der Lessingstadt darstellen. Vor allem die restaurierte hübsche Altstadt überraschte. Und das schöne Wetter tat dazu sein bestes am „Wein-Wochenende“ und ließ schöne Fotos zu.
Und hier ging es entlang – schön zu Fuß ab/an dem familiären, gemütlichen Hotel Waldhaus, meinem Domizil für drei Tage.
Es gibt reichlich Fotos zu dieser Stadtwanderung:
Einmal hier im kommentierten Webcloud-Album. Dieses Foto-Album trägt den Titel
„Grünes Band“ oder „Tour Eiserner Vorhang“ oder auch „Iron Curtain Trail“ – so lautet die Bezeichnung für eine der längsten europäischen Radrouten vom Nordkap bis zum Schwarzen Meer, satte 9.950 Kilometer.
Der geschichtliche Hintergrund dieser Idee ist die ehemalige Grenze zwischen dem West- und dem Ostblock. Und diese verlief eben auch mitten durch Deutschland.
Nach der Wiedervereinigung verblieb an Stelle von Mauer und Stacheldraht ein Grünes Band, ein Biotop, das offiziell, wenn auch nicht durchgehend, geschützt wird.
Unsere Reise teilten wir in 3 x 1 Woche/Etappen in jeweils einem Jahresurlaub. Übernachtet wurde im Zelt, abwechselnd in Pensionen. Route und nützliche Adressen standen in unserem Tourenführer „Europa-Radweg Eiserner Vorhang“ von Bikeline (Verlag Esterbauer), den der „Erfinder“ dieses Projektes, Michael Cramer verfasst hat. Cramer zeichnet auch federführend für den Berliner Mauerweg.
Am 2. Tag Wandern in NIEDERSACHSEN. Am Harz. Ausflug nach BODENSTEIN auf Empfehlung. Die BODENSTEINER KLIPPEN besucht, eine faszinierende FELSFORMATION mitten im Wald, der Fels bedeckt mit grünem MOOS und eine tolle Herausforderung. Naturwege an Schluchten entlang, aber am besten war ein SOFA in den FELSEN gemeißelt direkt an einem ABGRUND. ❤
Start und Ziel, Bodenstein, Zu den Klippen, Parkmöglichkeit
4,9 km Naturtrail-Wanderung südlich von Bodenstein, Niedersachsen
Der Harzer Hexenstieg, der hier auf einer Höhe von ca. 800 Metern verläuft, bescherte uns unvergessliches AUSBLICKE auf den HARZ und ein federleichtes Wandern in luftiger Höhe. Auf dem anschließendem KAISERWEG wanderten wir auf vereisten Böden stetig hinunter, und auf dem Jobst-Peter-Weg dann wieder hinauf zum TORFHAUS.
Start und Ziel Parkplatz am Torfhaus
9 km Bergwanderung im Harz mit Eis und Schnee
Harzer Hexen Stieg/Goetheweg/Harzklub Weg 10F/Kaiserweg/Gipfelstürmer Tour Brocken/Torfmoorweg/Peter-Jobst-Weg
Den Anfang dieser wunderschönen und anspruchsvollen Wanderung habe ich dem Buch von Romy Robst entnommen. Harz, Die schönsten Wanderungen zu Gipfeln, Klippen und Seen, erschienen im Rother Verlag.
Ein ausführlicher Beitrag mit Hintergrundinformationen ist noch in Arbeit. Aber jetzt erstmal die Fotos!
Niedersachsen, am Harz, Tag 1. Von WEHRSTEDT aus, unserem Quartier, machten Peter und ich uns sofort zu einer kleinen Wanderung in die Umgebung auf. Es regnete ununterbrochen, als würden SPAGETTI aus den Wolken heraushängen.
Aber nach 4 Stunden im Auto ist einem alles Recht, Hauptsache ein wenig frische Luft und LAUFEN, LAUFEN, LAUFEN …
Start und Ziel, Wehrstedt, Niedersachsen
6,6 km Berg- und Wiesenwanderung auf matschigen Wegen
Wir begaben uns auf den SÖLTER WEG und folgten den weiteren Wanderwegen um einen kleinen nicht bezeichneten Berg herum. Viele der großzügigen Wege, auf denen wir voranschritten, waren durch großes Gerät der Fortwirtschaft in Matschpisten verwandelt worden. Das hat das Gehen nicht einfacher gemacht, aber so richtig gestört hat es auch nicht. 😂😂😂
Gestern bin ich dann innerhalb des Westend Krankenhauses umgezogen worden. Sie fuhren mich in den 7. Stock des einzigen Hochhauses auf dem Gelände.
Mit weit aufgerissenen Augen starrte ich aus den Fenstern, die im Vorbeigefahren werden vorüberzogen, was für ein Anblick, man muss auch mal Glück haben.
Im Zimmer angekommen, Blick über die ganze Stadt, unbändige Freude löste gleich mal einen Hustenanfall aus. Aber das war mir egal. Ich konnte wieder ein wenig positiver in die Zukunft schauen.
Nach den Fotos geht der Beitrag weiter, für die, die Lust auf lesen haben. 😉
Von den Medikamenten her haben sie mich gut zugedröhnt, meist lag ich apathisch im Bett, entweder Transfusion oder Inhalation, jeder Atemzug Schwerstarbeit.
Viele Gedanken rasen durch meinen Kopf. Werde ich es schaffen wieder fit zu werden, wieder Arbeiten in meinem heiß geliebten Beruf, mit meinen lieben Kollegen und den tollen Eltern und Kindern. Ungewissheit ist so ein ekeliges Gefühl.
Rechner im Anmarsch
Mittags dann die Ankunft des Rechners und ein paar persönlicher Sachen von meinem Sohn. Danke mein Großer 😘 Rein durfte er nicht, Besuchsverbot. Und mein Sauerstoffschlauch nicht lang genug für einen Blick den Gang hinunter, heul. Aber alles ist angekommen, Einrichtung mit Unterstützung von Freund Ralph hat auch geklappt.
Noch Panik-Gefühle
Grad mal bis zu Klo reicht der Schlauch, und ans Absetzen nicht zu denken, sofort extreme Atemnot und steigende Panik. Viele Untersuchungen folgen und Ärzte, die sich Zeit nehmen und einen ausführlich befragen und alles genau erklären. Das hat mir gut gefallen, fühle mich sicher aufgehoben.
Zugangs-Port mit Hindernissen
Dann ist mein Zugangs-Port, für die Infusionen, kaputt gegangen. Es musste ein neuer gelegt werden. Zwei angehende Ärztinnen versuchten ihr Glück. Dazu muss ich erklären, hab dünne, hakenschlagende Rollvenen, und die beste Stelle war nun nicht mehr zu gebrauchen.
So versuchten die Damen ihr Glück, nach 3 missglückten Versuchen, betretenen Gesichtern und unzähligen Entschuldigungen wurde männliche Unterstützung angefordert. Der Erfolgsdruck hart für den Mann, ging auch mal gleich daneben, glatter Durchschuss.
Ich nahm es inzwischen mit Humor, versuchte ein leichte Kommunikation, um die angespannte Situation aufzulockern, und es klappte. Port erfolgreich gelegt, nächste Infusion konnte starten, alle erleichtert und zufrieden. Ich betrachtete meine Arme, leichte blaue Flecken, egal, tut ja nicht weh, erstmal alles dokumentieren für den Beitrag, 😉.
Lichtfeuer
In der Zwischenzeit war die Sonne aufgegangen, aber im entscheidenden Moment konnte ich kein Foto machen, da grad wieder irgendeine meiner Flüssigkeiten gebraucht wurde. Vielleicht hab ich ja noch eine Chance in den nächsten Tagen, denn der Durchbruch war sensationell, mein Atem stockte bei dem Anblick.
Verschobene Pläne
Ich dachte an die geplante Harzreise, die ich nach Weihnachten machen wollte, ein bisschen Berge, das erste Mal, und vielleicht sogar mit Schnee. Wehmut ergriff mich und eine kleine Träne kullerte meine Wange herunter. Das ganze Jahr habe ich darauf hintrainiert ein paar Berglein zu schaffen, wenigstens ein kleines Stück.
Aber wegen Corona wär sicher sowieso alles nicht gegangen. Nun muss ich ja eh erstmal wieder neu trainieren, bis ich wieder besser Luft bekomme. Dazu muss ich vielleicht erklären, dass die COPD-Krankheit beim Erklimmen von Steigungen ein echtes Problem darstellt, denn man gerät sofort in Luftnot.
Zweifel und ein neuer Plan
Und auch die Ängste kamen zurück. Ich drohte in einen Strudel der Verzweiflung abzurutschen. Ein neuer Plan musste her. Und da war er auch schon. Ich schreibe alles in meinem Blog, kleine Berichte über die Tage im Krankenhaus und die Wiedererlangung meiner Mobilität.
Es lenkte mich ab und ich möchte auch anderen Mut machen nicht aufzugeben. Zu kämpfen und das Beste aus den Gegebenheiten zu machen, die das Schicksal bereithält.
Für die, die sich für Poesie interessieren, habe ich hier den Link zu einem Gedicht vom letzten Jahreswechsel. Es beschreibt die Anfänge meines neuen Lebensweges. Viel Spaß!
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