Das Interesse an Ruinen ist ungebrochen. Lost Places haben auch die Mainstream Medien erreicht. Und diese erreichen wiederum neue neugierige Fans für das Abenteuer in (meist) verbotenen Ruinen herumzustöbern.
Das Areal einer verlassenen sowjetischen Militärstadt in der Nähe von Wünsdorf, auch genannt “Little Prypjat” erregt über die Suchmaschinen wöchentlich, vor allem vor den Ausflugswochenenden, jede Menge Aufmerksamkeit für unsere Blog-Geschichte, die Clara Himmel bereits im April 2021 nach unserem kleinen Wanderabenteuer dort verfasste.
Meine mit Hilfe der Komoot-Gemeinde individuell zusammengeklickte Route durch Leipzig ist etwa 50 km lang.
Drei Etappen wurden daraus. Zu Fuß – ohne ÖPNV-Nutzung, ohne Rad und ohne Roller.
Am letzten Montag im August 2024 beendeten wir die “Grand Route” mit der dritten Etappe vom Bahnhof Markkleeberg im Süden durch Parks und ein lebendiges Leipzig-Süd bis zurück zum Hauptbahnhof.
Gastronomisches Highlight: Das leckere Gose Bier in der Brauerei “Schalterhalle” mit Restaurant und Biergarten im ehemaligen Bayrischen (!) Bahnhof🤪. Und sie haben dort sogar montags geöffnet.
Das Fotoalbum dieser Stadterkundung ist inzwischen getextet. Der ausführlichere Bericht hier im Anschluss.
Der ausführliche “Reisebericht”: Leipzig zu Fuß – Etappe 3
Die dritte und letzte Etappe unserer “Grand Leipzig Tour” begann am Ende der letzten Tour: am Bahnhof Markkleeberg – einem 1842 eröffneten Bahnhof im klassizistischen Stil, der einst eine wichtige Rolle im Eisenbahnverkehr spielte. Heute fährt hier nebenan die S-Bahn als Hochbahn durch – direkt auch bis Falkenberg in Brandenburg. Das Bahnhofsgebäude ist jetzt ein Bäcker.
Insgesamt ist meine bei Komoot individuell zusammengeklickte Route durch Leipzig etwa 50 km lang. Drei Etappen wurden daraus.
Nicht nur die historische Innenstadt ist ja interessant, sondern auch die Stadtteile drumherum, wie Rosenthal, Altlindenau, Plagwitz, die Elster, die großen, auch zentrumsnahen Parks, aber auch Neues und Altes Rathaus, die vielen Höfe und die Nikolaikirche, Augustusplatz und die Oper, die Alte Messe, das Buchviertel, das Völkerschlachtdenkmal und die Russische Gedächtniskirche, der Südfriedhof und die Kirchenruine in Wachau. So vieles, so anders als Berlin.
Nachdem mich Teil 1 der Erkundung in den Westen der Stadt führte, nahm ich die Spur wieder ab Hauptbahnhof auf – Richtung Süden. Es wurden wie bei der ersten Etappe wieder 20 Kilometer – bis zum Bahnhof Markkleeberg. Hier fährt glücklicherweise eine S-Bahn direkt durch bis Falkenberg, wo nur ein Umstieg dann nach Berlin führt.
Natürlich ist eine 50-km-Stadtwanderung auch in Leipzig nicht an einem Tag zu schaffen. Es soll ja weder ein Mammutmarsch noch ein Marathonlauf sein.
Die Idee, die gesamte Route an einem Tag durch Überbrückung von Distanzen mit Straßenbahn oder Bus zu machen, hab ich schnell verworfen. Nur per Pedes gelangst du an Orte, die ein Fahrzeug niemals erreicht. Auch das Fahrrad wäre vielerorts lästig. Nur Wanderschuhe zählen!
Ich habe brutto 2 km in der Stunde geschafft. War auf den ersten 19 km der selbst zusammengeklickten Route neun Stunden unterwegs. Und Leipzig hat mich erneut angenehm überrascht. Leipzig ist jung – und das junge Leipzig erholt sich gern an einem lauen Sommerabend auf den vielen Wiesen und zahlreichen Parks nahe der Innenstadt.
Kleine Überraschung war dieser offene Gasometer neben an. In der Collage oben rechts. Das Industriebaudenkmal dient auch manchmal Open-Air-Veranstaltungen: Clip hier anschauen
Wir waren am 23. Mai 2024 spontan geplant unterwegs nach Doberlug-Kirchhain (und Lugau nebenan). Dort haben Klubgründer Alexander Kühne und die Fotografen Frank Kiesewetter und Henri Manigk sowie weitere Klubmitglieder und eine tolle Ausstellung unterm Dach des Schlossmuseum aufgebaut – die da heißt:
“Die große Welt ist da, wo wir sind – Der Jugendclub Extrem 1984 bis 1994”.
Die Ausstellung läuft vom 17. Mai bis 7. Oktober 2024. Und to Go gibt es einen wunderbaren Bildband zur Geschichte des Clubs und einen Roman des Lugauers und Clubgründers Alexander Kühne.
Ich habe mit Erlaubnis des Museums einige “Fotokopien” gemacht. Zum Dank verbunden mit einer eindringlichen Besuchsempfehlung. Die Bilder sind hier betextet in diesem Fotoalbum in meiner Cloud zu sehen:
Nun sind wir schon seit fünf Tagen zurück in Berlin. Auch Ende April ist die südliche Insel der Balearen nicht vor Kälteeinbrüchen und Dauerregen sicher. Verrücktes Klima – es hat sich gerade umgedreht, Berlin ist heißer mit fast 30 Grad als jetzt Ibiza mit 13 Grad 😱.
Kurz erklärt, wir feierten noch unseren letzten Abend mit reichlich Eiswürfeln in einigen sehr kalten Aperol-Sprizz Cocktails – wirklich sehr nett serviert in der “Spritzeria” in der Eivissa Altstadt – hab ich mir doch dort an der etwas zugigen Ecke trotz zweier warmen Jacken etwas die Seuche eingefangen.
Kam wie üblich irgendwie über den Hals rein … am nächsten Tag saß ich dann mit triefende Nase im Flieger und lag anschließend vier Tage flach.
Daher geht es nun erst heute weiter im Blog mit Aufarbeitung unser Ibiza Reise.
Übrigens: die “Wintersaison” geht auf Ibiza bis zum Mai 😄! Wir wissen nun, warum.
Die Chronologie der “Tagebuch-Einträge” nun wieder in “normaler” Reihenfolge – vom Sonntag, den 14. bis zum Montag, den 29. April 2024. Zwei ausführlichere Reiseberichte jeweils für unseren ersten Standort Sant Antoni de Portmany und in der Eivissa Inselhauptstadt sind weiterhin in der Pipeline:
Unterwegs-Fotos und Kurzberichte
Teil I
Wir acht Tage an der Westküste
in Sant Antoni de Portmany
Die halbe Insel lebt vom Sonnenuntergang. So wie das ehemalige Fischerdorf Sant Antoni an der Nordwestküste und die anderen Plätze hier, sind sie nach dem Meer und der untergehenden Sonne ausgerichtet.
Es ist wohl eine alte Hippie-Tradition: die versammelte Zuschauerkulisse klatscht begeistert, wenn das letzte Achtel der glühend roten Abendsonne im Meer verschwunden ist.
Eigentlich wäre doch Beifall eher angesagt, wenn die Sonne morgens wieder erscheint.
Bereits vor mehr als fünf Jahren fiel mir aus der Entfernung bei meinem Radtouren durch den Süden Berlins die Hochhaus Baustelle am Steglitzer Kreisel auf. Und selektiv sehe ich sie nun immer wieder im Bild.
Der “Kreisel” ist eigentlich nur der autofreundliche Knotenpunkt, die stark befahrene Kreuzung Autobahnende A103 (Westtangente) Ecke Schlossstraße und Wolfensteindamm.
Die Geschichte des Hochhauses dort ist sehr lang, seit 1968, und ebenso abwechslungsreich wie traurig in all den vielen wirtschaftlichen und baulichen Zwischenstadien.
Ich hab die KI gebeten, das mal zusammenzufassen. Warum das alles noch einmal selber abtippeln? Die hier zusammengetragenen Fakten aus dem Netz sind allerdings wie immer ohne Gewähr:
Fast alles lief nach Plan. Sogar das Wetter. Nur hatte die Frau von uns die falschen Schuhe an – deshalb mussten wir leider etwas abkürzen *).
Wir waren etwa 6 gemütliche Stunden unterwegs, inklusive einer längeren Besichtigung der spannenden „Insel Stein“ (6 Euro, die sich lohnen).
Zusammengefasst war es aber ein schöner, längerer Spaziergang durch einen fantastischen Park. Mit etwas Fantasie fühlt man sich in das 18. Jahrhundert versetzt.
Das „Gartenreich Dessau-Wörlitz“, wie es offiziell heißt, wird von einer gleichnamigen Kulturstiftung unterhalten. Zahlreiche Mitarbeiter finden hier durchaus beneidenswerte Arbeitsplätze bei „Franz“, wie sie den volksfreundlichen Gründungsfürsten „Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau“ nennen.
Die lange, ausführliche Geschichte des Garten- und Architekturparadieses und warum es ein UNESCO Welterbe wurde, lässt sich besser im neu aufgelegten „Gartenreich-Magazin 2023/2024“ (9 MB PDF) nachlesen. Das gibt es vor Ort oder per Post in gedruckter Form, und als PDF für das Tablet hier:
⇾ www.Gartenreich.de/de/broschuerenservice
Unser Tag im Gartenreich
Es ist ein empfehlenswertes Timing um etwa 11 Uhr in Wörlitz die Wanderung zu beginnen. Die Touri-Info meinte zwar, 2 1/2 Stunden für den Standard-Spaziergang würden ausreichen, aber dann sind die Pausen, Besichtigungen und Fotostopps wohl rausgerechnet.
Also nahmen wir den RE3 (1,5 Std.) und den Welterbe-Bus (30 Minuten Umsteigen in Wittenberg plus 30 Minuten Fahrt), um pünktlich anzukommen. Der Bus hält in Wörlitz in der „Langen Reihe“ an Monis Konditorei und Café (täglich 10 bis 16 Uhr). Die Konditormeisterin Simone Guß ist auch Betreiberin des schönen Café und Restaurants „Am Eichenkranz“ (täglich ab 11 Uhr), doch das sollten wir erst am Ende des Tages erfahren.
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