Paul van Dyk – der Techno-Weltstar kommt aus Eisenhüttenstadt. Und nicht nur deswegen strömen immer mehr Neugierige in die schicke, saubere Stahlstadt an der Oder.
Denn eine renommierte Zeitschrift hat neben Paris und London die Stadt im Landkreis Oder-Spree als Reiseziel empfohlen! Schauspieler Tom Hanks war auch schon da und nannte Eisenhüttenstadt nach einem Besuch 2011 „Iron Hut City“. Mit bald 75 Jahren ist sie eine der jüngsten Städte der Republik.
Apropos Oder – neuerdings fährt die ODEG auf der Linie RB1 durch bis Eisenhüttenstadt. Aber nur 1x morgens um 7 Uhr.
Ansonsten gilt weiterhin – besser einen Zug früher nehmen und Essen einpacken – es geht nach Brandenburg😀.
Mehr ÖPNV: „Linie RE1 der ODEG“.
Oft werde ich gefragt – oder ich bin der Fragende – wollen wir nicht mal wieder etwas zusammen machen? Was steht denn so auf dem Unterwegs-Zettel? Gibt es neue Ideen?
Hier in diesem Blogpost sammele ich „halböffentlich“ neue Ideen für neue Unterwegs-Abenteuer. Das Datum der Ausflüge steht in der Regel noch nicht fest, ist teilweise auch von der aktuellen Wetterkarte und auch anderen Gründen abhängig.
Berlin, du Stadt der Kontraste! Wo sonst kann man an einem Sonntagmorgen gemütlich durch verlassene Ateliers streifen, um am Nachmittag in einem ehemaligen Volksbad inmitten von flimmernden Videoclips zu versinken? Genau das war das Ziel unserer abenteuerlichen Erkundungswanderung durch Lichtenberg.
UPDATE. Besuch Mitte März 2025.
Der Frühling kommt, erste Türen stehen offen.
Aber das Projekt wartet immer noch auf einen Verlängerungsvertrag.
Um 16 Uhr, zur Blauen Stunde Mitte Januar, haben wir den Time Slot im immersiven Stadtbad vorgebucht. Also Zeit, an diesem schönen Januar-Sonntag einen Vorlauf, einen längeren Stadtspaziergang vorzuschalten.
Lichtenberg Wanderung – das Fotoalbum gibt es hier in der Cloud. – Klicks auf die integrierten Thumbnails führen ebenfalls zum Album mit den große Originalfotos. PC Monitor empfehlenswert.
Los ging es am S-Bahnhof Nöldnerplatz. Unser erstes Ziel: die als Lost Place bedrohten BLO Ateliers. Ein wenig gruselig war es schon, durch die verlassenen Hallen zu schlendern. Alles wirkte wie aus der Zeit gefallen, als wären die Künstler erst gestern Hals über Kopf geflüchtet.
Doch zwischen all dem morbiden Charme entdeckten wir wahre Kunstwerke: liebevoll arrangierte Installationen, Graffiti und sogar ein „Zwergenhaus“, das die Künstler vor dem Zugriff der Abrissbirne gerettet hatten.
Es war ein sehr kalter, fünf Stunden langer Ausflug am Abend dieses 9. November. Gemeinsam mit tausenden anderen begeisterten Besuchern ein schönes Erlebnis. Höhepunkt das wahnsinnige Livekonzert mit 700 Amateuer- und Berufsmusikern auf fünf synchronisierten Bühnen entlang der 4-km-Mauerstrecke.
Mein Spaziergang „ab Haustür“ endete nach 10 Kilometern vor der Bühne am Checkpoint Charlie.
An einem schönen Sonntag im Oktober 2024 machten wir uns auf den Weg, den Wasserstand des neuen Ostsee bei Cottbus zu überprüfen. Nur noch 70 cm Wasser fehlen und der See ist voll.
See in Sicht. Die Stadt dreht allmählich völlig durch: Seilbahn, Altstadthafen, See-Achse – die Cottbuser bauen sich ihren See, als Cottbuser Ostsee soll er eine Marke werden. Immobilienunternehmen und Fördervereine kümmern sich an vorderster Front.
Cottbus Ostsee – Klick hier zum Fotoalbum in der Cloud
Unsere Wanderung startete am Hauptbahnhof, Ausgang Altstadt, zwischen dem „Bunten Bahnhof“ und der Kunsthalle Lausitz hindurch, am alten Spreewaldbahnhof vorbei. Heute sind dort die Gleise verschwunden, aber das restaurierte Bahnhofsgebäude erinnert noch an die Vergangenheit. Einige alte Bahnhofsgebäude dort stehen im Hintergrund des „Restaurant zur Eisenbahn“ (Dauerhaft geschlossen).
Wir hätten auch eine Station mit der Bahn Richtung See fahren können (Bahnhof Merzdorf) oder mit der Tram-Linie 2 bis zum Sandower Dreieck, entschieden uns aber die 6 Kilometer mit einer Stadtbesichtigung zu kombinieren.
Durch die Schillerstraße ging es Richtung Innenstadt. Vorbei an prachtvoll restaurierten Häusern wie dem Haus Nummer 46 und dem imposanten Staatstheater, dem einzigen staatlichen Theater in Brandenburg. Der große Platz vor dem Blechen Carrée wirkte immer noch unangetastet, ein „Lost Place“, eine Brache, die mitten in der Stadt weiterhin auf eine neue Bestimmung wartet.
An einem zwar frischen, aber sonnigen Wochentag im Oktober waren wir kurz entschlossen im Tierpark Friedrichsfelde unterwegs.
Schon das riesige Mosaik „Tierwelt“ von Dagmar Glaser-Lauermann, das seit 1973 die Unterführung im U-Bahnhof Tierpark schmückt, erinnert an die Geschichte des Zoos im Park:
Sie begann 1955 – als Antwort Ost-Berlins auf den Zoo im Westteil der Stadt. Obwohl die Mauer ja noch nicht gebaut war.
Der Tierpark hat seinen ganz besonderen Charakter und steht in einem wunderbaren Kontrast zu seinem deutlich anderen Pendant im westlichen Charlottenburg. „Tierpark“ und „Zoologischer Garten“ – diese Begriffe gilt es auseinander zu halten.
Am Samstag, 12. Oktober 2024, war wieder ein fantastisch sonniger und warmer Herbsttag. Ideal unser Wanderprojekt Teltowkanal mit einer dritten Etappe abzuschließen.
Die Route führte dieses Mal ab der Schleuse Kleinmachnow völlig im Grünen immer am Wasser entlang. Verlaufen unmöglich, keine Industrie, und fast keine nervigen Radfahrer.
Im traurig-legendären Ort Kleinglienicke und auf der Glienicker Brücke endete die Tour.
Das getextete Cloudalbum mit allen schönen Originalfotos und einige Track-Maps ist hier zu sehen:
Wanderung Teltowkanal Etappe 3 Collage. – Klick für eine Großansicht
Die zweite Etappe unserer Wanderung entlang des Teltowkanals führte uns von Tempelhof über Mariendorf, Lankwitz und Lichterfelde bis nach Kleinmachnow.
Anders als auf der ersten Etappe, konnten wir dieses Mal viele naturnahe Pfade direkt am Wasser entdecken.
Am Start bot sich uns ein weiter Blick über den Kanal von der Stubenrauchbrücke am Hafen in Tempelhof, wo wir die erste Etappe beendeten. Gleich hier zu Beginn also die Entscheidung – links oder rechts am Kanal entlang?
Wir nahmen die ruhigere Route und wanderten entlang des südlichen Ufers auf der Gerda-und-Wolfgang-Szepanzy-Promende.
Immer wieder lockten uns inoffizielle Pfade unten direkt am Wasser vom Weg ab, diese sind allerdings nicht immer durchgängig, wegen abgerutschten Hangabschnitten gibt es sinnvolle Sperrungen. Keine Empfehlung also.
Immer wieder einmal war die Neue Hakeburg, versteckt auf einem kleinen, bewaldeten Berg zwischen dem Machnower See und Kleinmachnow, einen Wanderbesuch wert. Oder wir sind mit dem Mountainbike dort hinauf.
UPDATE
Es gibt ein zweites Fotoalbum mit dem ebenfalls verfallenen Torhaus und von der anderen Seite der Baustelle. Der zweiter Spaziergang führt auch an der nahen Internationalen Schule und dem blitzsauberen neuen Rathaus und dem Rathausmarkt von Kleinmachnow entlang:
Anfangs, also nach dem Mauerfall, ein noch manchmal bespielter offener Lost Place mit Gastronomie und Tanzsaal, hatten alsbald Spekulanten ein Auge auf den imposanten Bau geworfen.
Da lässt sich doch etwas drausmachen! 2021 wurde der Umbau zu Luxuswohnungen angekündigt. Reinkommen wurde schwieriger. Dann kam tatsächlich die Baustelle. Viele Fenster wurden herausgenommen, Gerüste aufgestellt. Eigentlich hätte anfangs das Dach abgedichtet werden müssen. Auch durch die offene Fensterhöhlen pfeift heute der Wind, der Regen dringt ein.
Bei unserer Außenbesichtigung Anfang Oktober 2024 ist der Eindruck traurig: Gibt es derzeit einen Umbaustopp? Ist das Geld ausgegangen? Wie viele Wohnungen wurden bereits vorab verkauft? (Das Projekt ist „Sold Out“ – siehe unten). Wie soll aus dem riesigen Loch im ehemalige Waldboden eine Tiefgarage werden?
Das Interesse an Ruinen ist ungebrochen. Lost Places haben auch die Mainstream Medien erreicht. Und diese erreichen wiederum neue neugierige Fans für das Abenteuer in (meist) verbotenen Ruinen herumzustöbern.
Das Areal einer verlassenen sowjetischen Militärstadt in der Nähe von Wünsdorf, auch genannt „Little Prypjat“ erregt über die Suchmaschinen wöchentlich, vor allem vor den Ausflugswochenenden, jede Menge Aufmerksamkeit für unsere Blog-Geschichte, die Clara Himmel bereits im April 2021 nach unserem kleinen Wanderabenteuer dort verfasste.
Es wird schon wieder früh dunkel in Berlin. Zeit, das Licht anzuknipsen.
Vom Freitag 4. bis Sonntag 13. Oktober 2024 findet zum 20. Mal das Festival of Lights statt. Nur 10 Tage!
Im vergangenen Jahr bin ich nach zwei Spaziergängen einigermaßen enttäuscht zurück gekehrt. Vor allem die viel zu dunklen Projektionen am Potsdamer Platz waren unterirdisch. Im Nikolaiviertel waren einige Lichtwerke nicht mehr vorhanden. Auch auf dem Platz vor dem Dom war es das Jahr zuvor viel fantasievoller.
Die Lebendigkeit und Fantasie vergangener FoL wurde m. E. nicht erreicht, irgendwie war der Sparwurm drin.
Viele fragen sich: „Was ist bekannt darüber, wie das Festival of Lights in Berlin finanziert wird? Eintrittskarten verkaufen geht ja offensichtlich nicht.“ – Gemini AI hat eine Recherche angestellt, die Antwort am Ende dieses Beitrages …
Doch schreiben wir das Event noch nicht im Vorhinein ab. Was gibt es also Neues in diesem Jahr?
Unter dem diesjährigen Motto „Celebrating Freedom“ werden an 47 besonderen Orten und Plätzen jeweils zwischen 19 und 23 Uhr beeindruckende Lichtinstallationen und Videokunst von über 50 Künstler*innen gezeigt. Das Motto klingt nach bemühtem politischem Engagement.
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