Wandern in Brandenburg, manchen nennen es auch die Mark Brandenburg. Die sehr nahe aber auch etwas weitere Umgebung von Berlin ist beliebtes Ausflugsgebiet.
Für alle Touren waren wir mit der Bahn angereist und machten unsere Wandertouren von Bahnhof zu Bahnhof. Und eine Lost Place Erkundung war meist nur ein Teil, aber auch oft ein spannendes Highlight der Wanderung. Einige Lost Places lagen auch vor unserer Haustür – in Berlin.
Mit anderen Worten: “Urban Exploring (kurz: Urbex/Urbexing)” ist nicht unser Hobby gewesen. Und es ist darauf hinzuweisen. dass der Zutritt von den Eigentümern immer untersagt ist, schon aus deren rechtlichen Verantwortung “falls etwas passiert”.
Und – zum Eigenschutz – niemals allein in gefährlich erscheinende Objekte gehen.
Wettermuseum, Check. Es ist 14 Uhr – der Tag ist noch lang. Auf zum Viadukt!
Jetzt wo die verbleibende Zeit klar ist, habe ich mir spontan in der Mapy-Navi-App eine kleine Wanderroute durch Lindenbergs Schlosspark, entlang des Lindenberger Sees und zum historischen, versteckten Viadukt der RB36 Linie zusammengeklickt.
Die eingleisige Bahnverbindung zwischen Königs Wusterhausen und Frankfurt/Oder trennt Lindenberg in Nord und Süd. Wettermuseum und DWD-Hügel im Norden, das alte Zentrum mit Schloss, Schlosspark und Kirche im Süden. Dazwischen und gegenüber des Bahnhofs ein kleines Einkaufszentrum.
Nach dem Besuch im Museum zog es mich das Mapy-Routing also am Sportplatz vorbei in den Schlosspark Lindenberg, eine grüne Oase, die zum Verweilen einlädt. Der kleine Park ist wunderschön angelegt und auch gepflegt (frisch gemäht), mit alten Bäumen, verschlungenen Wegen und einem idyllischen See. Es ist der einzige von Gartenarchitekt Ludwig Lesser nach 1907 angelegten Schlosspark im landschaftlichen Stil. Eine Erklärtafel am Eingang berichtet davon.
Derartige Tafeln hat das Wettermuseum übrigens an vielen bedeutsamen Standorten des Ortes aufgestellt – ganz Lindenberg, eine Ausstellung.
Es mangelt aber leider wohl am Publikum, ab kulturinteressierten Touristen. Mir sind außer einigen Gravel-Bikern und einer Radtourengruppe keine Besucher begegnet, Wanderer schon gar nicht. Lindenberg hat halt keinen Badesee, auch keinen Campingplatz.
Und der Oder-Spree-Radeweg (OST) sowie auch die Märkische Schlössertour (MST) führen an Lindenberg vorbei. Vielleicht mal von dort auf einem kleine Umweg etwas abzweigen?
Rückblick auf vier Jahre Wanderungen auf dem 66-Seen-Weg.
Jeweils von Herbst bis Frühling haben wir in den Jahre 2010 bis 2013 sporadisch Tageswanderungen die 17 Etappen des 66-Seen-Wanderweges bewältigt. Die Längen der Tracks waren zwischen 20 und 30 Kilometer – fast immer von Bahnhof zu Bahnhof, aber auch mit dem Bus sind Start und Ziel meist gut verbunden. Es ist das Konzept dieses Rundweges. Die Sommer blieben unseren Radtouren vorbehalten. da sind wir damals noch wenig gewandert.
Es hat dann gleich im ersten Wanderjahr 2010, obwohl Winter, so gut gefallen, dass es dann zu einem Langzeitprojekt wurde. Wir sind immer dann los, wenn Zeit, Wetter und Wanderlust passten.
Einmal um West- und Ostberlin
Motiviert waren wir auch durch den tollen Wanderführer vom „Erfinder“ des 66-Seen-Weges, Manfred Reschke. Der Westberliner begann bereits 1977 (!) mit der Erkundung der Brandenburger Regionen rund um West- und Ost-Berlin. Bis heute wird das Projekt aktuell gehalten – das kleine Buch ist gerade in der 10. Auflage für 2024 an den Start gegangen.
Was für ein erstaunliches Projekt damals. Ganz ohne Handy, ohne Navi, ohne Komoot und VBB Fahrpläne 🤣. Nur weil Fahrräder in der DDR für einreisende Westberliner nicht erlaubt waren, ist Reschke gemeinsam mit seiner Frau zum Wandern gekommen. Sie dürften damals so Ende 30 gewesen sein. In Erkner begann 1977 die große Berlin-Umrundung. Zum geschmiedeten Gesamtprojekt wurde es erst Ende der 90er. Wann die Blauen Punkte an die Bäume gehängt wurden, ich weiß es nicht.
Reiseland Brandenburg hat auch alle Etappen ausführlich mit Texten, Fotos und GPX Tracks ausgestattet – schöner und bunter als du es hier auf meiner bescheidenen Blogseite findest.
Aber: Möchtest du auch im Winter entlang der 66 Seen wandern, dann bist du hier richtig. Unserer Fotos zeigen Brandenburg „ungeschminkt“ ohne Grün und Blau, stattdessen Braun, Grau und manchmal Weiß. So ist halt diese Jahreszeit. Und trotzdem wanderswert! Dazu: viele persönliche Bilder unserer „kleenen Wandergruppe“. 😅
Gerade laufen vier Folgen „100 x Brandenburg“ – wöchentliche Erstausstrahlung ist jeden Freitag. Es folgen Wiederholungen und gleichzeitige Veröffentlichung in der ARD Mediathek.
Auch, wer wie ich, glaubt, Brandenburg flächendeckend schon zu kennen – so ausflugsmäßig – wird vielleicht doch das eine und andere Überraschungsei zu sehen, das die neuen Jungreporter ausfindig gemacht haben.
Es sind allerdings keine ausgesprochenen Wanderziele, eher fährt man hier vielleicht mal mit dem Rad, der Bahn oder gar mit dem Auto vorbei. Oft sind auch die Öffnungszeiten zu bedenken!
Beitrag aus drei Sendungsfolgen updated: No 100 bis 26.
Über die Reihenfolge von „100 x Brandenburg“ haben 64 Expertinnen und Experten abgestimmt. Die Ausflugsziele Nummer 1 bis 25 stehen noch aus.
Illustrierte Welt – Die Jakobswege-Galerien.
Sooo viele Wanderungen und Spaziergänge haben wir in den Jahren 2020 bis 2023 durch Berlin und entlang des Berliner Stadtrandes gemacht.
Oft haben wir uns von der Mapy-Wanderkarte motivieren lassen – dort sind alle Jakobswege der Gegend namentlich verzeichnet. Abseits von Autostraßen und Radrennwegen findest du hier deine Ruhe.
Und die Finger waren immer auf dem Auslöser unseres Foto-Handys, wenn ein tolles Motiv auftauchte. Und es gab viele tolle Motive, sehr viele 😄.
Viele unserer Wanderungen führten durch die wunderschönen Landschaften BRANDENBURGs, die uns mit ihren vielen Erscheinungsformen immer wieder aufs Neue überraschte.
Dabei entdeckten wir STINKENDE MOORE, wüstenähnliches OUTBACK, GLITZERNDE Seen, VERLASSENE Orte, BESCHAULICHE Dörfer, PRUNKVOLLE Schlösser, SPUKY Friedhöfe und Kirchen und jede Menge KUNST und KULTUR in allen Erscheinungsformen.
Klickt einfach auf eure Lieblingsregion und taucht mithilfe der Fotos ein in die Landschaft, saugt euch den Track runter und macht euch auf die Socken, das schöne Brandenburg zu entdecken, das so viele Überraschungen für den Wanderer bereithält. Doch eins muss man bedenken, wenn man in Brandenburg unterwegs ist.
NEHMT EUCH GENUG ZU ESSEN UND ZU TRINKEN MIT!
Denn in Brandenburg ist die Versorgungsdecke mit Gastronomie nach Corona nicht besser geworden. Viele kleine Gastbetriebe mussten schließen oder konnten nach dem Lock Down kein Personal mehr finden. Es empfiehlt sich auch, bei längeren Aufenthalten, sich schon im Vorfeld über die Versorgungslage zu informieren.
Dieser Umstand hat uns Wanderfreunde aber nicht davon abgehalten, all diese Regionen genauer unter die Lupe zu nehmen und die kleinen Schätze, wie ein illuminierter Wald zur Vorweihnachtszeit, ein Kunstwanderweg in bergiger Landschaft oder eine stattliche Burg zu erkunden.
Klick hier in der interaktiven Karte auf die Brandenburger Regionen:
Wer seine aufgezeichneten Tracks im Portal Strava speichert (kostenloser Basic Account genügt), kann sich mit dem genialen Web-Tool Statshunters.com (auch kostenlos) alle Strava Aufzeichnungen in geilen Übersichtskarten anzeigen lassen. Mit Fotos und weiterem Pipapo. Wenn du auf einen Track klickst, gelangst du wiederum zu den Details der Tour im Strava-Profil.
Diese Karte ist zwar nicht vollständig – es fehlen leider ältere Wandertracks, da war Strava noch nicht im Spiel 😉
Tipp: Oben rechts auf der Statshunters Seite kannst du unter “Display Settings” (Zahnradsymbol) unter anderem die graue Karte auf bunt schalten, wie oben im Screenshot zu sehen (Layout Settings -> Open Street Map) und auch Photos einblenden.
Nach jeder unserer Wanderungen kommt automatisch eine weitere rote Linie hinzu. Sehr praktisch das.
Gib mir Kudos
Den “Daumen hoch” vergibt man übrigens bei Strava als sogenannte “Kudos”. Ein vor allem im englischen Sprachraum verbreiteter Ausruf der Anerkennung, Ruhm und Ehre – vergleichbar mit dem französischen Chapeau!
Und schon wieder ein Fremdwort … 🙂
11,5 km durch das Mühlenbecker Land, mit dem Rascheln des Laubes, Kunstgenuss im Licht der tief stehenden Sonne, einem Skulpturen Boulevard mit verschiedensten Kunsteinflüssen, einem alten Wasserwerk mit neuer Funktion und der Himmelspagode, deren Tage gezählt sind.
Von Schönfließ über Birkenwerder nach Hohen Neuendorf
Start: Bahnhof Schönfließ
Ziel: Bahnhof Hohen Neuendorf
11,5 km Kunst und Kultur Wanderung durch das Mühlenbecker Land in Begleitung von Uwe aus der Kleenen Wandergruppe.
14,5 km WALDwanderung mit YOGA im SONNENLICHT, der FRESSMEILE an der Dahme, dem GARTEN DER HARMONIE, ganz viel SPRAYER GLÜCK, den KARNICKEL BERGEN, der Durchquerung der MOORlandschaft im GLEICHSCHRITT und dem einsamen FUNKHAUS Grünau.
Es folgt das Google Fotos Album mit großen Fotos, einer Slideshow und Bildtexten. Im Anschluss die ausführliche Wegbeschreibung mit Zusatzinfos.
Team Ralph und Clare machten sich auf an jenem sonnigen, aber schon frischen Sonntag, auf, um das Gebiet an der Dahme ein wenig genauer unter die Lupe zu nehmen. Wir starteten am Bahnhof Zeuthen und begaben uns auf direktem Weg an das Ufer der Dahme.
Yoga im Sonnenlicht
Am Siegertplatz beobachteten wir ein Trio junger Damen, die hier mit herrlichster Aussicht auf den Fluss Yogaübungen durchführten. Ganz still lag der Strom vor uns und die langsam aufsteigende Sonne spiegelte sich verführerisch im Wasser.
Gegen Mittag zog es mich trotz recht trüber Wetteraussichten in den Spandauer Forst. Ich kochte mir Ingwertee und fuhr mit dem Bus bis zum Startpunkt am Oberjägerweg, Bus 136.
Start: Bushaltestelle Oberjägerweg, Bus 136 von Rathaus Spandau Richtung Hennigsdorf
Ziel: Bahnhof Falkensee
13 km durch den einsamen Spandauer Forst
13 km durch den SPANDAUER FORST auf MAUERWEG und Trampelpfaden, entlang des Nieder Neuendorfer Kanals und durch den EISKELLER nach Falkensee. Mit einem verschwundenen Kanal, vorbei an URZEITLICHEM hinter GITTERN, den ERINNERUNGEN an einen jungen Mann, der an der Grenze erschossen wurde und dem KÄLTESTEN ORT BERLINS.
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