LETZTE ÄNDERUNG am Mittwoch 15. November 2023 18:08 durch Berlingo
Madeira-Reise 2023, Tag 3.
Auf dem Zettel steht die „Stadtlevada“, wie wir sie nennen, die Levada dos Piornais in Funchal. Es wird ein zweiter Versuch, eine „schwarze“ Tunneletappe an einer steilen Felswand zu bewältigen.
Aber im Ernst. Diese Route, die nicht im Rother Wanderführer steht, ist eine ideale Idee vor allem auch für Madeira-Erstbesucher. Sie beginnt mitten in Funchal und führt etwa 150 Meter oberhalb des Meeres mit spektakulären Aussichten hinaus in die ländlichen Bananenplantagen zum spektakulären Socorridos Tal.
*) Disclaimer: Bis zu einem bestimmten Punkt der Route!
Weiter? Nicht nachmachen. Siehe auch Grusel-Video am Ende des Beitrages.
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Auf unserer „Halbrundwanderung“ sind wir geplant an den schmalen, tunnelähnlichen Felswandgalerien umgekehrt, dann hinunter zur Praia Formosa und auf der neuen Strandpromenade zu unserem Ziel, dem Tunel Boca do Cavacas gewandert.
- September 2023. Gleich am ersten Aktiv-Tag unserer Reise wanderten wir also noch einmal, dieses Mal in umgekehrter Richtung, die Levada Dos Piornais in Funchal.
In umgekehrter Richtung – bis zu dem kritischen Abschnitt an einer senkrecht abfallenden Steilwand. Und auch in dieser Richtung kehrten wir wieder um, wie 2022 – dieses Mal aber geplant.
Denn es gibt aber eine andere Variante …! Wer weiter wandern möchte, nimmt die offizielle Umleitung über die Treppen.
Die zweite Hälfte dieser „Halbrund“-Wanderung führt uns entspannt auf der Promenade der Praia Formosa zum wieder geöffneten und sehenswerten Tunel Doca do Cavacas.
Und hier geht es entlang. Die App Mapy.cz navigierte uns. Aus der App stammt auch diese detailreiche Wanderkarte mit unserem Original-Track (Download hier).
Der Einstieg
Oberhalb des Stadion Barreiros auf der Straße geht man 15 m nach links und dann sieht man schon den Einstieg zur Levada. Hier beginnt unsere Wanderung – die Levada „flussaufwärts“. Der Höhenunterschied ist für das Wasser ein Meter pro Kilometer.
Es gibt eine ausreichende Ausschilderung. Bei einigen Straßenkreuzungen bzw. Unterführungen der Levada muss man etwas genauer hinschauen.
Aus 150 Meter Höhe über dem Meer zeigen sich alle paar hundert Meter andere wundervolle Ausblicke auf die Stadt und den Atlantik. Umrahmt von Blütenarrangements und frischgrünen Bananenfeldern. Nur an einigen Stellen glaubt man an Gefängnismauern entlangzugehen. 😄. Keine andere Levada, die wir kennen, ist so abwechslungsreich.
Direkt über der hier getunnelten Levada lädt die Bar und Kneipe A Casa de Levada mit einer gemütlichen Sitzgruppe zur Erfrischungspause. Dieser Ort ist also nicht zu übersehen.
Richtung Socorridos-Tal kommen wir aus der Stadt heraus und es wird ländlicher. Schöne Aussichtspunkte zum Meer hinunter weiterhin, abgewechselt mit Hinterhof-Ambiente, mal vorbei an Hoteldächern, mal vorbei an Wohnanlagen oder Dorfhäusern am Berg.
Die Blicke über die Praia Formosa bis zur Doca do Cavacas mit der neuen Promenade und dem wiedereröffneten Tunnel lassen unser Tagesziel in der Ferne erkennen. Der beliebte Passeio Publico Maritimo führt an den Steinstränden dort hin. In der anderen Richtung landet man im bekannten Fischerort Câmara de Lobos.
Es begegnet uns der Briefträger, mit dem Motorrad unterwegs auf der abgedeckten Levada. Viele Häuser haben keinen direkten Straßenanschluss, sind nur über die Levada erreichbar.
Nach drei Stunden gemütlichen Schlenderns und vielen Fotostopps und einer Erfrischungspause in der Bar beginnt nun die abenteuerliche Etappe der Strecke. An der alten Erklärtafel zur Levada, die leider nichts mehr erklärt, geht es jetzt weit oberhalb des Socorridos Tal um die Ecke. Unten im Talgrund ist Industrie versteckt.
Schwindelfreiheit sollte sein
Wir wandern zunehmen direkt in der Steilwand 150 Meter über dem Socorridos-Tal entlang. Ein Musterbeispiel der oft atemberaubenden Konstruktionen fast aller Madeira Levadas.
Und wer Levada_-Wanderungen im Reiseplan hat, der weiß auch von der meist erforderlichen Schwindelfreiheit.
Wir balancieren Richtung der fünf Galerie-Tunnel. Kommen am Abstieg der sicheren Umleitung vorbei. Doch die zwar hellen Tunnel – es gibt gesicherte Fenster – ermöglichen absolut kein einfaches Durchkommen.
Selbst auf allen Vieren, wie manche es empfehlen, wäre das keine Lösung, wer kann schon breitbeinig krabbeln wie ein Käfer :-). Denn der Wasserkanal ist hier unregelmäßig abgedeckt.
In einer Madeira Facebook Gruppe wurde mittlerweile folgender Vorschlag gemacht: Im Wasserkanal der Levada gehen! Gummistiefel hast Du wohl eher nicht dabei … aber vielleicht ein paar diese wasserfesten Outdoorsandalen 😆. Barfuß? Ich würde abraten.
Im Netz bei Lemmerhome.de finden wir ein offensichtlich gestelltes Foto. Die erwähnte, offizielle Umleitung macht auf jeden Fall großen Sinn: Treppe runter und 100 Meter weiter wieder die Treppe hinauf!
Es gibt hier insgesamt fünf sehr niedrige, enge Tunnel-Galerien, nur etwa 1,50 Meter hoch. Mach Dir einen besseren Eindruck mit unserem Youtube Video zu dieser Wanderung:
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Hier umkehren war als für uns fest eingeplant. Für Ambitionierte: DETOUR heißt Umleitung. Es ist der offizielle Weg. Kartenausschnitt: App Mapy.cz.
„Unsere“ Felswand hat keine Terrassenfelder wie auf der anderen Seite des Socorridos-Tals. Zu steil und wäre zu schattig. Auf dem Rückweg neue Blickwinkel. Eine der vielen imposanten, hohen Autobahnbrücken Madeiras führt über das Socorridos-Tal.
Lagar’s Bar
Wir sind hier absolut im touristischen Abseits. Lagar’s Bar im kleinen Stadtteil Lombada da Cima sei hiermit sehr empfohlen. Der freundliche Service scheint sich noch sehr über fremde Besucher zu freuen.
Neben uns warten einige Mütter auf des heutigen Ende der Grundschule nebenan. Die Karte lässt nichts vermissen. Und so sieht ein perfekter Nikita aus – und nirgendwo haben wir dazu flambierten Wurstspieß bekommen 😛.
Nun geht es den wenig befahrenen Caminho do Lambada hinab zur alten Brücke über das Socorridos-Tal an der Estrada Monumental, gleich unten am Meer. Eine lebhafte Ecke – mit einem alten Friedhof, einer Zementfabrik und einer Flüssiggasanlage.
In wenigen Minuten dran vorbei und wir sind auf dem tollen, ebenen (!) Rückweg entlang der Praia Formosa. Am Felsen „Ilheu” gibt es tatsächlich einen der seltenen, schwarzen Sandstrandabschnitte.
Denn „Strand“ sieht auf Madeira meistens so aus: runde Steine ohne Ende.
Der hier erst kürzlich neu gebaute Passeio Publico Maritimo ersetzt die vom Meer zerstörten Holzplanken – diese wurden durch leider schmucklosen Beton ersetzt.
Egal, Stopp in der einzigen „Standbar“ an diesem Abschnitt. Ein kleines Coral geht immer.
Fast am Ziel
Das Ziel ist groß im Bild, kommt greifbar nahe. Erst noch ein weiteres kleines Abenteuer. Der Tunel Doca de Cavacas ist nach Restaurierung und Freigabe der neuen Promenade wieder geöffnet worden. Sonst wäre hier absolute Sackgasse.
Der Tunnel ist schön illuminiert und hat spektakuläre „Fenster“ zum hier sehr lebendigen Meer.
Wieder ans Licht – auf der anderen Seite des Tunnels lockt das fast schon historische Naturschwimmbad zwischen den Felsen zu einem Bad. Doch bedauerlicherweise müssen wir diese und auch das gleichnamige Fischrestaurant heute rechts liegenlassen.
Die Architektur des Gebäudes mit dem großen, halbrunden Panorama-Raum fällt auf. Wir müssen ein anderes Mal wieder hier her und einkehren.
Rückblick mit Ausblick. Wir enden in Sao Martinho. Oben fährt die Grüne Buslinie 21 uns zurück ins Zentrum.
Eine sehr schöne, abwechslungsreiche „Halbrund“-Wanderung, die so nicht im Rother steht.
Alle Fotos in schönen, großen Originalformaten sind hier im Cloud Fotoalbum anzuschauen:
„230908 Madeira Tag 3 – Levada dos Piornais – Zweiter Versuch. Dann entlang der Praia Formosa“
Neu – jetzt mit Highlight-Fotoplayer!
Eine vollständiger Blogbeitrag unserer Madeira-Reise 2023 – aber mit kurzen Tagebucheinträgen (!) – ist hier zu lesen:
Geblogged aus der Ferne. Drei Wochen Frühlingsinsel Madeira
Bei Youtube lassen sich einige Videos zur Piornais finden.
Dieses von Markku Alamaunu ist besonders schön scary produziert – mit einem feinen, gruseligen Soundtrack – schon ab Minute 10:00 gehts los:
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Die Sprache des Videos ist finnisch, Untertitel englisch.
Begleittext übersetzt:
„Die Stadtlevada, Levada dos Piornais, ist leicht zu erreichen. Der Start ist im Lido. Der Beginn der Levada ist einfach, später wird die Levada jedoch steiler. Die Levada verläuft entlang einer hohen Felswand. Zum Glück sind die Geländer sicher. Später, nach den Tunnelabschnitten, laufen die Geländer aus und die Levada wird lebensgefährlich. Das Eisentor verschließt ab hier den Durchgang.
Unterhalb der städtischen Levada wurde und wird ständig eine riesige Menge gebaut. So sind die Geräusche der Gerüstbaustelle auf der Levada deutlich zu hören.“