LETZTE ÄNDERUNG am Freitag 22. Dezember 2023 16:07 durch Berlingo
Bereits im Mai 2019 habe ich mich in das oft heiße Lausitzer Seenland getraut und ab/an Bahnhof Cottbus eine 80 km Runde mit dem Biorad um den neuen „Ostsee“ gedreht. Genauer gesagt, den zukünftigen Ostsee.
Update. 22. Dezember 2023.
Letzte Schicht in Jänschwalde. Nach fast 50 Jahren endet hier die Braunkohleförderung. Hier sollen nun drei Seen entstehen. Allerdings bis März 2024 drehen sich noch die Bagger wegen Topographie-Sicherungen.
Zwar kündigte die Bergbaugesellschaft schon frühzeitig den „Schichtwechsel“ an, aber bis heute, 2023, ist nur wenig Seewasser in dem riesigen Loch bei Jänschwalde.
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Und so war’s
Auf der Suche nach dem Ostsee
Vom Hauptbahnhof Cottbus ist es nicht weit zum schönen Branitzer Fürst Pückler Park. Die Wasserpyramide mit Grabstein und das Schloss sind die Orte, die einen Fotohalt verdienen.
An den Wochenenden wird das Schloss geöffnet, es gibt auch hinter der Remise eine Gastronomie. Das Besucherzentrum Branitzer Park befindet sich an meinem Weg zum Tagebau Jänschwalde.
Der „Südschlauch“ ist ein wassergefüllter, auffallend geformter Graben in einer Hakenform. Der See heißt jetzt “Klinger See”. Irgendwann soll das hier wohl als Tiefsee im große „Ostsee“ aufgehen.
Es gibt ein Freilichtmuseum bei Klinge, namens „Zeitsprung“, mit einem Lehrpfad am Rand des Tagebaus. Ich war nicht dort.
Sondern machte Besichtigungspause im Schatten des Aussichtspunktes “Süd”. Mit seinen vielen Tafeln erzählt davon, was hier zu sehen ist: Ein riesiges Abraumgelände, das Unterste wurde und wird noch hier nach oben gekehrt.
Ein Radweg führt entlang der Lausitzer Neiße abgesetzt von dem große Loch Richtung Norden. In Grießen geht es wieder hoch zum Rand des hier noch aktiven Tagebaus Jänschwalde.
Die LEAG informiert auch hier. Es gibt gleich mehrere Aussichtspunkte mit vielen Erklärtafeln, einer liegt auf einem kleinen Aussichtshügel.
Alte Landstraßen enden hier abrupt, auf dem verfüllten, alten Bereich des Tagebaus führt eine neue Straße Richtung Westen.
Jänschwalde-Ost hat Glück gehabt, wurde nicht weggebaggert. Vielleicht auch, wegen der Bahnlinie Cottbus ⇿ Guben hier, der kleine Ortsteil hat sogar einen Bahnhof und eine Eisdiele.
Und unweit befindet sich auch der Flugplatz, zwischen Jänschwalde-Ost und dem Dorf Drewitz.
Die schicke Abfertigungshalle – kein Mensch zu sehen, Flugzeuge erst recht nicht. Als wäre gerade erst die Eröffnung gewesen.
In den 2000er Jahren gab es noch große Pläne für einen großen Verkehrslandeplatz und Frachtdrehkreuz. Inzwischen, am 31. Januar 2020 wurde der Flugbetrieb eingestellt.
Westlich entlang des Tagebaus auf einer ebenfalls brandneuen, breiten Straße ohne Autos führt die Route nach Bärenbrück. Ein bayrischer Maibaum überrascht. Sieht man aber auch durchaus oft in Brandenburg. Hier hat ja auch Karneval Tradition.
Noch mehr überrascht ein perlweißer Aussichtsturm namens „Bärenland“. Schwarze Kohle hat’s bezahlt. Auch den slawischen Götterhain gegenüber des Turms mit großen, bedrohlichen Statuen. Alle sauber beschriftet.
Mit dem benachbarten “Erlebnispark Teichland” wird hier die Tourismuszukunft des Ostsees vorbereitet. Wenn nur endlich das Wasser käme …
Schichtwechsel. Die Pläne vom Tagebau zum Cottbuser Ostsee
Durch Lakoma, ein weiteres gerettetes Dorf, gelangen wir auf ruhigen Radwegen bis an die Spree und auf dem schattigen Weg direkt entlang am Ufer gelangen wir zurück in die Stadt Cottbus.
Damals versäumt: die Route unbedingt entlang der abgefahrenen Uni-Bibliothek legen! Bei einer Stadtwanderung 2023 war ich später dort – und auch drinnen. Ist eventuell aber nur an Wochentagen möglich.
Der Track im Google Sat-Bild. Weitere Sat-Aufnahmen von Google Earth im Fotoalbum. Mit einem Vergleich: 2019 – 2023. Es ist ja bekannt, dass das Fluten des riesigen Sees dauert, ob wir das noch erleben werden? Bin unsicher.
Siehe auch weiter viele Bilder und die interessanten Sat-Maps im Fotoalbum sowie den Track hier in:
Download möglich.
Hier noch einmal das ganze Fotoalbum mit Slideshow
https://photos.app.goo.gl/ppn2A9tX3mRrQ8eq7
Und das noch:
2023 – Radtour durch das Lausitzer Seenland
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