LETZTE ÄNDERUNG am Mittwoch 21. Februar 2024 15:16 durch Berlingo
Das riesige Areal der Beelitz-Heilstätten ist mehr als der populäre Bereich mit dem schicken Baumkronenpfad und den konservierten Lost Place Ruinen.
Ich empfehle hier unsere große 10-km-Rundtour durch die VIER extrem unterschiedlichen SEGMENTE der BEELITZER HEILSTÄTTEN, mit SPANNENDen Hintergrundinformationen und LUSTIGEN Begebenheiten über die Durchquerung einer VERBOTENEN Zone, von LICHTDURCHFLUTETen Räumen in alten Gebäuden in denen es SPUKEN soll und fantastischen AUSBLICKEN auf und von dem Pfad INMITTEN von BAUMKRONEN.
- Start und Ziel: Bahnhof Beelitz-Heilstätten, Anfahrt mit dem RE7
- 9,4 km Gebietserkundung auf dem Gelände der Beelitzer Heilstätten mit einer der unterschiedlichen Führungen (kostenpflichtige Anmeldung) durch drei Gebäude und dem Baumkronenpfad
- https://www.komoot.de/tour/840992204?ref=wtd
Die Tour endet am besten gegen Feierabend auf dem „Baum & Zeit“ Baumkronenpfad, wenn die anderen schon nach Hause gegangen sind ;-).
Es folgt das Video, die Fotos und die Geschichte mit interessanten Infos:
Das Video vom Baumkronenpfad
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Und die schönsten unserer vielen Fotos. Das Areal-Quarter mit den Baustellen verändert sich naturgemäß täglich:
Und wer noch Lust auf ein paar interessante Details hat, kann jetzt noch eine Geschichte lesen:
Verbotene Zone
Für diesen Samstag hatten Ralph und ich uns etwas ganz Besonderes ausgedacht. Wir buchten eine Führung durch drei Gebäude der Beelitzer Heilstätten, die man ganz legal besuchen kann. Und wenn man schon mal da ist, dann muss der Baumkronenpfad und der Besuch einer Baustelle natürlich ebenfalls dabei sein.
Mit dem RE 7 am Bahnhof Beelitz-Heilstätten angekommen, begaben wir uns geradewegs auf die riesige Baustelle rund um das alte des Heizkraftwerkes. Einige Gebäudeteile waren schon super saniert, andere noch eingerüstet oder abgesperrt.
Überall geschäftiges Treiben, hin und wieder wurden wir angesprochen und freundlich aufgefordert, das Gelände zu verlassen. Wir fanden nur leider den richtigen Weg nicht sofort. 😉
Lichtdurchflutete Räume
Die 1898 erbauten Lungenheilstätten waren zum damaligen Zeitpunkt das Neueste, was die Medizin auf diesem Gebiet zu bieten hatte.
Elektrisches Licht in allen Gebäuden und eine moderne Heizungsanlage sowie der Einsatz von Röntgenstrahlen ließen das Gelände auf 60 Gebäude anwachsen. Das Besondere war, dass diese neuen Behandlungsmethoden nun auch dem normalen Arbeiter zugutekam, was zu dieser Zeit äußert fortschrittlich gedacht war.
Alle Räume waren lichtdurchflutet und nach Süden ausgerichtet. Die Pfleglinge wurden mit 5 Mahlzeiten am Tag bedacht, bei denen sie beaufsichtigt wurden. Die Philosophie hinter diesen neuen Methoden besagte, dass nur Luft, Licht und Sonne, geregelte Mahlzeiten unter Beaufsichtigung und die Einhaltung von Hygienevorschriften eine Genesung bei der noch nicht heilbaren Tuberkulose erzielt.
Der gruselige Ort
Die ehemalige Arbeiter-Lungenheilanstalt Beelitz Heilstätten liegt in Brandenburg, südwestlich von Berlin. Viele Gruselgeschichten kursieren im Netz und sogar ein Film wurde darüber gedreht. Aber all diese angeblich paranormalen Ereignisse sind Ammenmärchen, die durch die Presse immer wieder angefacht werden.
Was allerdings belegt ist, ist der Aufenthalt Adolf Hitlers, der 1916 durch einen Granatsplitter an der Westfront verwundet wurde und an diesem Ort wieder gesundete.
Nach dem 2. Weltkrieg ging das gesamte Areal an die sowjetischen Streitkräfte, die hier ein Militärkrankenhaus einrichteten. 1990 war Erich Honecker hier zu Gast und unter dem Schutz der Streitkräfte, weil ein Haftbefehl gegen ihn erlassen worden war. Ein Jahr später flog man ihn dann nach Moskau aus.
Durch „Drei Gebäude“
Wir buchten die Führung „Drei Gebäude“, bekamen einen Helm verpasst und wurden von einer netten Dame über die vielen interessanten Details aus den Anfangszeiten dieses Areals unterrichtet.
Die Führung begann im Labor und Frauen-Pavillon und schloss die Koch-Küche und die Wasch-Küche mit ein. Manche Räume waren besenrein hergerichtet, andere grob verschlossen. Beim Hindurchschauen konnte man Schuttberge und Verrostetes entdecken und mittendrin erobert sich die junge Natur den Raum zurück, faszinierende Gegensätze.
Wege in luftiger Höhe
Anschließend begaben wir uns auf den Baumkronenpfad, der auf einer Höhe von 12 m begann und langsam ansteigend den Wanderer durch die Wipfel der Bäume und die verlassenen Gebäude der alten Lungenheilstätte führt.
Hin und wieder eine Überraschung wie eine schwingende Hängematte 15 m über dem Erdboden oder ein Krabbelgang der unter dem Pfad entlang führt.
Instagram Romantik
Auf dem Weg zum Ausgang fanden wir dann noch das auf einer Wiese stehende Bett.
Die leichte Brise bewegte die weißen Gardinen im Wind, ein sehr romantischer Anblick, der natürlich auch noch festgehalten werden musste. 😍