Sacrow! Was hab ich mir da einfallen lassen! Ich verabredete mich mit einem Mann, der mich zu einer Wanderung einlud, nachdem ich wochenlang kaum einen Menschen zu Gesicht bekommen hatte, denn es war der erste Lockdown.
Meine Arbeitskollegen hatten alle Dienste der Notbetreuung auf der Arbeit für mich übernommen, weil sie mich vor Ansteckung schützen wollten, wofür ich bis heute sehr dankbar bin, denn auch ich hatte große Angst.
Die dadurch entstandene Einsamkeit hatte allerdings keiner bedacht, und als ich es nicht mehr aushielt, und die Corona-Zahlen wieder fielen, machte ich die Verabredung, die mein Leben veränderte.
Das Kennenlernen
Ich schnappte mir mein Turnschuh, meinen Stachelrucksack, füllte eine Flasche mit Wasser und stieg in den Bus, der mich von Spandau direkt nach Kladow brachte, wo die Wanderung beginnen sollte.
Als ich ausstieg, sah ich erst einmal niemanden, denn ich war natürlich wieder zu früh, wie immer, was für eine lästige Angewohnheit meinerseits. Nach einigem hin und her schreiben, haben wir uns dann gefunden, und zogen zusammen los.
Die Wanderung
Es ging ein wenig die Sacrower Landstraße entlang und dann durch Wald und glaublich grüne Wiesen immer weiter voran. Wir unterhielten uns angeregt und lachten dabei viel und ausgiebig. Langsam entspannte ich mich, die Sonne schien mir ins Gesicht und nichts anderes hatte Gewicht. Ich lebte in diesem Moment, war voller Freude über die Dinge, die ich überall entdeckte, ich war einfach nur glücklich.
Alle Probleme, die mich in dieser so sonderbaren Corona-Zeit beherrscht hatten, waren verschwunden. Ich fühlte mich frei und die Lust zu Leben kehrte zurück.
Nachdem wir den Berliner Mauerweg verlassen hatten, folgten wir dem Weg um den Sacrower See. Ich war überwältigt. Dieser unglaublich weite Blick auf das Wasser, das das Sonnenlicht glitzernd reflektierte, verschlug mir den Atem.
Danach wechselten wir auf den Weinmeisterweg, der uns wieder durch herrliche Wald und Wiesen führte in Richtung Sacrower Lanke. Dort besichtigten wir das Schloss Sacrow, die Heilandskirche, den Glockenturm und die römische Bank, auf der wir dann eine Pause einlegten.
Uns gingen die Gesprächsthemen nicht aus und es war, als wenn man einen guten Freund, den man lange nicht gesehen hatte, nach Jahren wiedersieht, und einander erzählt, was man so erlebt hatte. Die Zeit verging wie im Flug.
Anschließend wechselten wir wieder zum Sacrower See Ufer und liefen das Ufer, an der Westseite entlang, hinauf bis zum Nordstrand.
Dort angekommen, setzten wir uns auf eine Picknickdecke an den Strand. Jeder hatte etwas mitgebracht und die Flasche Wein war dann auch bald Geschichte.
Der Sturz
Anschließend ging es wieder Richtung Bus. Da ich das Wein trinken überhaupt nicht gewöhnt war, fiel ich dann noch ordentlich auf die Schnauze. Das verletzte Knie war dann über Tage in schillernden Farben ein optisches Eselsohr, das mich immer wieder schmunzeln ließ.
Danke schön
Dies war der Anfang einer wundervollen Freundschaft, die bis zum heutigen Zeitpunkt, Ende März 2021, Bestand hat und viele schöne Wanderungen und Gespräche beinhaltet.
Deshalb möchte ich mich hier nochmal ganz ausdrücklich für diese tolle Freundschaft bedanken, die mich neue Fußspuren machen lässt, mir meine Lebensfreude zurückgebracht hat.
Ich lernte und lerne immer noch jeden Tag neue Dinge. Am Anfang war es der erste Post bei Facebook, wie man mit einer Navigationsapp umgeht oder etwas über Fotografie. Und nun … einen Blog.
All das und noch viel mehr wäre ohne Ralph Bauer nicht möglich gewesen … und Danke auch für deine unendliche Geduld.
Der Track
Noch mehr Fotos in einer kleinen Slideshow.
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Und es gibt einen kleinen 3-minütigen Video-Clip zur Unterhaltung:
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