Schlagwort-Archive: Besichtigungen

Spezielle Termine und Orte für Besichtigungen

Niederfinow Barnim. Wanderung über gleich zwei Schiffshebewerke

Heute war tatsächlich mehr drin, als erwartet. Am Freitag, dem 2. Juni 2023, hab ich es endlich mal geschafft, den Punkt „Das neue Schiffshebewerk in Niederfinow besichtigen“ abzuarbeiten.

Niederfinow – Schiffshebewerke alt und neu. Klick zur Großansicht
Niederfinow – Schiffshebewerke alt und neu. Klick zur Großansicht

Rechtzeitig um 12 Uhr gab die durchziehende Kaltfront ihre blaue Rückseite frei. Ich mag blaue oder auch blau-weiße Himmel für Outdoor-Fotografie. Auch wegen der Farbkontraste.

Ab Bahnhof Niederfinow, zwei Kilometer genügsamer Fußmarsch zu den Hebewerken, Zeit für Besichtigung war eingeplant – es wurden mehr als drei Stunden daraus.

Panorama. Auf dem Wanderweg am südlichen Ufer des Oder-Spree-Kanals
Panorama. Auf dem Wanderweg am südlichen Ufer des Oder-Spree-Kanals. – Müsste im Browser „drehbar“ sein

Eine anschließende Mapy-Rundtour von 12 km zwischen dem Oder-Spree-Kanal und dem alte Finowkanal sollte diesen herrlichen Frühsommertag abrunden.

Und so kam es dann auch. Der detaillierte Wanderbericht folgt unten.

Hier sind alle Original-Fotos, sortiert und kommentiert, mit einer kleinen Slideshow:

Photos.App.Goo.gl/gp69F15JZXUhiPga9


Service-Links am Ende dieses Beitrages.

Wo ging’s entlang?

Vom Bahnhof Niederfinow (RB60 Schienenbus) läuft man 2 Kilometerchen auf einer ruhigen Landstraße Richtung Hebewerke. Dort Einkehrmöglichkeiten, in zwanzig Jahren hat sich alles am Platz sehr schön herausgeputzt.

An den Hebewerken

Erster Anlaufpunkt: Das Infozentrum. Kostenlos. Mit der Kasse für den Besuch der Hebewerke, einer Kaffeemaschine und zahlreichen Ausstellungsstücken, die den Bau des neuen Hebewerkes dokumentieren.
Baubeginn 2008, Eröffnung nach mehrmaligen Terminverschiebungen: 2022. Mehr Doku-Material über beide Hebewerke hält die Touristen-Info im Museum „Krafthaus“ bereit.

Eine sehr gute Empfehlung ist die 50-seitige Broschüre aus dem September 2022 – aus der ich gerade meine tollen Kenntnisse schöpfe 😌. Unten steht der Download-Link für dich.

Die Info „Individuelle Besichtigung des historischen Schiffshebewerks“ auf der offiziellen Website (siehe unten) ist missverständlich! Du kannst für 5 Euro auf und an BEIDEN Hebewerken entlang. Ins neue Hebewerk geht nur mit einer Führung, die kostet inklusive Zugang zum Areal 12 Euro. Ich meine, der Mehrpreis lohnt sich. Es gibt weitere Spezialführungen. Wer nix zahlen möchte, guckt von unten, von der Straße aus.

Ein Standard-Führung im neuen Hebewerk dauert ca. 45 Minuten. Auf einer Treppe geht es sechs Stockwerke auf die Führungsebene. Der/die Guide erzählt den zu erwartenden technischen Kram. Beeindruckende sind die vielfältigen Perspektiven rundherum, in die Landschaft und 50 Meter in die Tiefe. Wirklich beeindruckend. Siehe beeindruckendes Fotoalbum oben.

Läuft man alle interessanten Ecke ab, ergibt sich der kuriose Track oben. Diese Kilometer zählen natürlich mit!

Ich hab mich mehr als 3 Stunden dort aufgehalten, inklusive Führung, Schiffe gucken, Krafthaus Museum, Info und Kaffeepause im schattigen, daher sehr angenehmen kleinen Park.

Wandern ins Grüne – weiter geht’s
Niederfinow Wanderwegweiser
Niederfinow-Wanderwegweiser. – Groß mit Klick

200 Meter zurück Richtung Bahnhof steht der Wanderwegweiser. Nicht zu übersehen. Und der Waldweg ist breit. Geht etwas aufwärts, klar, der Kanal ist ja oben.

Wir folgen dem Blauen Balken. Aber nicht ganz. Oben hab ich den Wiesenweg direkt am Ufer gewählt, der die schöneren Aussichten bietet. Siehe Originaltrack unten. Weg ist übrigens auch mit einem Mountainbike machbar.

Die alte Schleusentreppe

Leider befindet sich die alte Schleusentreppe auf der gegenüberliegenden Seite. Einzusehen ist der Oberhafen. Dort wohnt auch eine Schwanenkolonie. Der Lost Place Schleusentreppe ist auch zu Fuß von der Westseite gut erreichbar, siehe Karte. Neuester Zustand dort: mit unbekannt. Aber die Zuwegung hoch von den Schleusen über die Landstraße L29 war im Jahr 2017 übel. Kein Weg hier, man kann sich gut überfahren lassen. Keine Empfehlung.

2017. Mit guter Wanderkarte erreicht: Die Ruinen der alten Schleusentreppe nördlich des Kanals
2017. Mit guter Wanderkarte erreicht: Die Ruinen der alten Schleusentreppe nördlich des Kanals
Zurück auf den Blauen Balken

An einer Forschungsstation und den Ruinen eines Lost Place vorbei, geht es zur großen Kanalbrücke.
Mein auf Verdacht erweiterter Weg führte gemäß Karte entlang der Straße, mit 20 Meter Abstand führt dort entlang ein zugewachsener Trampelpfad. Immer am Abgrund einer Eiszeit-Schlucht. Und auf der folgende „Abkürzung“ war ich seit vielen Jahren wohl der erste Wanderer, der das frische Grün und die alten Äste zertrat. Hier wirds auch mit dem MTB schwierig.

Dann biegen wir auf eine breite Pipeline Trasse ein. Erst dachte ich, Gas. Aber nein, die Raffinerie Schwedt betreibt hier eine Rohöl-Leitung. Wieso, warum, woher – keine Ahnung. Aber einmal mehr wird deutlich, welche Naturzerstörung wegen der fossilien Energieträger seit Jahrzehnten allein mit der Verteilung betrieben wird. Achte mal auf die gelben Wegweiser und die Kontrollstationen mitten in der Pampa.

Wir gelangen auf den asphaltierten Radweg namens „Treidelweg“ bzw. „OHR Oder Havel Radweg“. Die Landschaft öffnet sich, tolles Wald-Wiesen-Panorama.

Und der Rundweg führt durch den Niederfinower Ortsteil Stecherschleuse. Hier: kleiner, schöner Campingplatz mit Gastronomie und Pausenplatz.

Man kann wie wir 2017 übrigens auch am Südufer der Finow von Eberswalde kommend auf einem rauen Wiesenweg entlang wandern. Der endet dann aber an der Stecherschleuse als Sackgasse! Und du musst dich dann illegal über den Zaun, über die Schleuse und dich zirkusmäßig ins Freie schwingen. Siehe Foto. Zurück wollten wir auf keinen Fall.

2017. Das hier ist eine Erinnerung an den leider inzwischen verstorbenen Paul. Als Warnung: Nicht nachmachen!
2017. Stecherschleuse. Als Warnung: Nicht nachmachen! – Das Foto ist auch ist eine Erinnerung an den leider inzwischen verstorbenen Paul.

Schöne, ruhige Wohngegend hier. Von der Stecherschleuse ist es nicht mehr weit zum Bahnhof. Über die Hauptstraße, die alte Zugbrücke und dem alten Zollhaus mit dem abstrusen Niederfynow-Land (siehe Fotoalbum) gelangen wir endlich zur Ruhebank, wo wir auf den schicken Schienenbus der NEB um *.33 Uhr warten.


Mein Original Track bei Mapy.cz. Reinzoomen, Karte schieben, Track runterkopieren:

Solltest du den Track nachwandern wollen, frag mich nach den Besonderheiten 🙂


Track Screenshot oben: Es geht nicht nur hin und her, sondern auch rauf und runter bei den Schiffshebewerken. Nicht nur für die Schiffe, die dann auch tatsächlich kamen. Ist sonst nicht viel los dort auf dem Wasser 🫢.


Links

Infoportal-Hebewerke
www.Schiffshebewerk-Niederfinow.com

u. a. alle Preise, alle Angebote und Live-Webcams.
Und dieser fetten Broschüre

Mit dem Schiff mal heben lassen
www.Oder-Schiff.de

Oder gar mit dem Kanu heben lassen
www.Kanu-Oderberg.de

Umgebung

Und hier noch die Bilder unserer 18-km-Wanderung im Herbst 2017 von Eberswalde nach Niederfinow entlang des alten Finowkanals und an der alten Schleusentreppe vorbei:

171016 Niederfinow Paul

Photos.App.Goo.gl/XS4PiAf6JVE0ElwY2

Mein Strava hat den Track dazu: www.Strava.com/activities/2630923819

Auch in Erinnerung an Paul.


bzi und mehr Industriekultur