Berlin, du Stadt der Kontraste! Wo sonst kann man an einem Sonntagmorgen gemütlich durch verlassene Ateliers streifen, um am Nachmittag in einem ehemaligen Volksbad inmitten von flimmernden Videoclips zu versinken? Genau das war das Ziel unserer abenteuerlichen Erkundungswanderung durch Lichtenberg.
UPDATE. Besuch Mitte März 2025.
Der Frühling kommt, erste Türen stehen offen.
Aber das Projekt wartet immer noch auf einen Verlängerungsvertrag.
Um 16 Uhr, zur Blauen Stunde Mitte Januar, haben wir den Time Slot im immersiven Stadtbad vorgebucht. Also Zeit, an diesem schönen Januar-Sonntag einen Vorlauf, einen längeren Stadtspaziergang vorzuschalten.
Lichtenberg Wanderung – das Fotoalbum gibt es hier in der Cloud. – Klicks auf die integrierten Thumbnails führen ebenfalls zum Album mit den große Originalfotos. PC Monitor empfehlenswert.
Los ging es am S-Bahnhof Nöldnerplatz. Unser erstes Ziel: die als Lost Place bedrohten BLO Ateliers. Ein wenig gruselig war es schon, durch die verlassenen Hallen zu schlendern. Alles wirkte wie aus der Zeit gefallen, als wären die Künstler erst gestern Hals über Kopf geflüchtet.
Doch zwischen all dem morbiden Charme entdeckten wir wahre Kunstwerke: liebevoll arrangierte Installationen, Graffiti und sogar ein „Zwergenhaus“, das die Künstler vor dem Zugriff der Abrissbirne gerettet hatten.
An einem zwar frischen, aber sonnigen Wochentag im Oktober waren wir kurz entschlossen im Tierpark Friedrichsfelde unterwegs.
Schon das riesige Mosaik „Tierwelt“ von Dagmar Glaser-Lauermann, das seit 1973 die Unterführung im U-Bahnhof Tierpark schmückt, erinnert an die Geschichte des Zoos im Park:
Sie begann 1955 – als Antwort Ost-Berlins auf den Zoo im Westteil der Stadt. Obwohl die Mauer ja noch nicht gebaut war.
Der Tierpark hat seinen ganz besonderen Charakter und steht in einem wunderbaren Kontrast zu seinem deutlich anderen Pendant im westlichen Charlottenburg. „Tierpark“ und „Zoologischer Garten“ – diese Begriffe gilt es auseinander zu halten.