Von Sonne satt, gekĂŒssten Fröschen, einer kreativen Tourenanpassung, Vampiren des Moores und einem Biergarten des Grauens.
Ines und ich starteten gegen 11.00 Uhr zu einer 12,8 km Wandertour von Erkner Richtung Fangschleuse und durch das Löcknitztal wieder zurĂŒck.
Ein herrlicher Tag war laut Wetterbericht angesagt, 23 Grad und Sonne satt. Ein Lost Place war dort auch zu entdecken, da aber relativ viel los war, fanden wir es nicht so ratsam, uns die Anlage nĂ€her anzusehen, deshalb nur Fotos von auĂen.
19,5 km mit Modenschau und Lost Place Entdeckung in der grĂŒnen Hölle des Biesenthals.
Wir starten am Bahnhof Biesenthal, ein StĂŒck an den Bahnschienen lang und dann ab in einen wunderschönen Wald, (gelber Strich Rundweg Biesenthal).
Alles war so herrlich grĂŒn, und saftig. Wir MĂ€dels hatten mal wieder nicht gefrĂŒhstĂŒckt und so benötigten wir bald eine kleine Pause zur StĂ€rkung. Auch fĂŒr die folgende Modenschau …
Von saftigen WĂ€ldern, ĂŒber eine stillgelegte Friedhofsbahnstrecke, am Teltowkanal entlang zu einem der schönsten Friedhöfe in der Umgebung.
Vom S-Bahnhof Wannsee ging es in den DĂŒppeler Forst (E11), anschlieĂend an den alten Gleisen entlang Richtung Friedhof Stahnsdorf, 15 km unbĂ€ndige Natur.
Ein saftiger Wald
Die kleinen BĂ€ume im Wald waren schon ganz grĂŒn, alles sah so saftig aus und ich merkte wie sich die Ruhe des Waldes auf mich ĂŒbertrug. Jedes Mal entdecke ich neue, schöne und aufregende kleine Abenteuer, mal einen Frosch, der den Weg kreuzt, oder Street Art und Lost Places, ⊠oder, oder, oder?!
Die Friedhofsbahnstrecke
Dieses Mal wollte ich die stillgelegte Friedhofsbahn suchen. Auf der Schotterpiste war das Laufen ganz schön anstrengend und so entschloss ich mich zu groĂen Teilen direkt neben der Trasse zu gehen.đ
BrĂŒcke ĂŒber die Eisenbahntrasse der Friedhofsbahn
Berlin Nord. Von KirschblĂŒten, dem Mauerpark, der Panke und einem Lost Place BahngebĂ€ude, einem idyllischen Friedhof, dem Nordgraben und der Architektur eines U-Bahnhofes.
Eine 13 km Wanderung vom Bahnhof Bernauer StraĂe ĂŒber den Mauerweg/LĂŒbarser Weg und die Humboldt-Spur in Richtung Bahnhof Rathaus Reinickendorf, an der Bahnstrecke entlang.
Mauermuseum und Erinnerungen
Die KirschblĂŒte hat es Ines und mir auch angetan. Wir trafen uns in der Bernauer StraĂe und ich besuchte noch das Mauermuseum wĂ€hrend der paar Minuten, die ich auf Ines wartete. Nicht etwa, weil sie zu spĂ€t kam, weit gefehlt, ich bin immer zu frĂŒh.đ
Mauermuseum an der Bernauer StraĂe
Die GedenkstĂ€tte Berliner Mauer liegt direkt auf dem Grenzstreifen an der Bernauer StraĂe. Hier steht noch ein StĂŒck der Grenzanlagen, um dem Betrachter die Dimensionen der Anlagen in seiner Tiefe zu verdeutlichen.
Havelrunde mit kleinen und groĂen Vampiren, einem SchiffsunglĂŒck, einer Biberbegegnung und dann war auch noch das schönste StĂŒck der Havelrunde abgesperrt âŠ
Eiswerder BrĂŒcke mit Blick auf Eiswerder
Eigentlich wollte ich gegen 19.30 Uhr los, aber aus unerfindlichen GrĂŒnden verzögerte sich mein Start um eine halbe Stunde. Der Sonnenuntergang leider schon vorbei, also freute ich mich auf die Blaue Stunde.
Wir starteten am Bahnhof WĂŒnsdorf, am Wege wieder etwas Kunst, und begaben uns in sĂŒdöstlicher Richtung auf den Wald zu. Auch von dieser Seite war die Verbotene Stadt gut abgeriegelt.
Begegnungen mit riesigen SchieĂanlagen und kleinen GefechtshĂ€uschen, einem verwunschenen See und einer weiten SandwĂŒste, einem hochgelegener Gefechtsstand mit tiefen Einblicken, mehreren leergerĂ€umten ElektrohĂ€uschen und Kabeln, die plötzlich aus dem Boden sprieĂen, einem Eier-Strauch und einem ungewöhnlichen Puzzle mitten im Wald. FĂŒr die gute Laune sorgte diesmal eine stĂ€ndig quasselnde Lady-Komoot. đ€Łđ€Łđ€Ł
Mit Fotos und mehr Fotos im Album am Ende dieses Berichtes. Zwischendurch testen wir Navigations-Apps.
The Beginning
Waldstadtkunst WĂŒnsdorf am Wegesrand
Betonzaun um die Verbotene Stadt
Hin und wieder konnte man durch den Betonzaun einen Blick auf entzĂŒckende kleine russische HĂ€uschen inmitten einer erwachenden Waldlandschaft erhaschen. Ein Teil der Strecke verlief auf dem 66-Seen-Wanderweg.
Navi-App-Test, why ⊠?
Wir lieĂen gleichzeitig mehrere Navi-Apps diese Tour aufzeichnen, da wir testen wollten, ob sie die gleiche Kilometermessung aufweisen, wie sie funktionieren, und wie die Navigation per Sprachanweisung den Wanderer durch das GelĂ€nde fĂŒhrt. Diese Funktion hatte ich auf der Mapy-App schon einmal ausprobiert,… fĂŒr mich ein Desaster in meinen Navi-AnfĂ€ngen. đźđ
FĂŒr diesen Test sind wir eine Komoot-Tour nachgelaufen, haben sie aber wĂ€hrend der Wanderung eigenmĂ€chtig verĂ€ndert. Das war sehr lustig, denn Lady-Komoot quatschte uns sodann in jede Videoaufnahme, die dann folgte. FĂŒr die gute Laune bei dieser Wanderung war also gesorgt.đ
Spring Feelings
Wald, das Erwachen des FrĂŒhlings
Vor 14 Tagen waren wir schon mal hier, ⊠was fĂŒr eine VerĂ€nderung, ĂŒberall sprieĂt das frische GrĂŒn zwischen den vertrockneten Halmen hervor und auch ein paar BlĂŒten konnten wir hier und da erblicken. Dieser Wald steckt mit seinen vielen kleinen Geheimnissen so voller Spannung.
Was auffiel, ⊠in diesem Teil des Waldes haben wir wesentlich weniger MĂŒllecken gefunden als im nördlichen Teil, dafĂŒr gab es mehr Bunker ⊠đ
WĂŒsten-Break
An unserem ersten Pausen-Break hatten wir einen herrlichen Blick auf eine SandwĂŒste mit spĂ€rlicher Vegetation an den RĂ€ndern, die dann ich den Wald ĂŒbergingen, ein herrlich weiter Blick auch auf den Wolken-Sonne-Mix ĂŒber unseren Köpfen.
Pause am Rande der WĂŒstenregion
Wir stÀrkten uns mit Kaffee und Kuchen und setzten dann unseren Weg fort.
Waldweg im Schein der untergehenden Sonne
Der Weg war dieses mal anstrengend zu Gehen, der Boden sehr uneben, weich und wabbelig. Kein Wunder, wenn man mitten durch den Wald watschelt.đ Die Sonne lieĂ sich auch ab und zu blicken, und das war gut so, denn richtig warm war es dieses Wochenende nicht.
Secret Hills
Flakturm mit Zugang am Eichberg
Auf dem Eichberg mit seiner Höhe von 108 m fanden wir einen Flakturm, der noch ganz gut erhalten war. Als wir das Handy ĂŒber den Mauerrand hielten und ein Foto machten, entdeckten wir einen Zugang, der auf weitere Tiefen hindeutete. Ein Eingang zum Bunkersystem, ⊠holla.
Bunkereingang auf dem Eichberg
Wir fanden auch zwei zertrĂŒmmerte Grabsteine im Wald, die andere Wanderer schon versucht hatten wieder zusammenzusetzen, ⊠ein echt skurriler Fund. Der Todeszeitpunkt dieser Personen konnte man auf das Jahr 1907 zurĂŒckverfolgen, also 1. Weltkrieg, ⊠voll krass.
Zu meiner groĂen Ăberraschung sah ich auf einmal etwas Buntes zwischen den BĂ€umen, ich ging darauf zu und da stand doch tatsĂ€chlich ein Strauch an dem so ca. 20 Ostereier hingen. Das machte mich neugierig, ⊠đ§ Nach genauerer Untersuchung wĂŒrde ich vermuten, dass es sich um eine Geo-Cashing-Aufgabe handelt, denn auf einigen Eiern standen Nummern âŠ
Eierbaum im Wald bei Zossen
2nd Break, verwunschener See
Nach dem Abstieg begaben wir uns zu einem See, der völlig von Schilf umgeben war. Wir suchten uns ein kleines PlÀtzchen, an dem man möglichst nah ans Wasser kommt.
Der verwunschene See, Break
Auf den ersten Blick war das Wasser sehr klar, aber wenn man genau hinschaute, konnte man am Seegrund schwarze Partikel entdecken. Ich möchte gar nicht wissen, was da noch so alles am Grund des Sees fĂŒr Ăberraschungen lauern und die Lust, die heiĂ gelaufenen FĂŒĂe in das kĂŒhle Nass zu stecken, verging mir augenblicklich.
Break am See, Versuche mit dem Selfie-Stick
App-Test
Zur Komoot-App muss ich sagen, dass sie wirklich eine Bereicherung dieser Tour war, denn die Anweisungen der Route hat sie zeitnah, ĂŒbermittelt, und uns somit gut auf den Wegen im Wald gefĂŒhrt. Komoot hatte fĂŒr die Tour einen etwas höheren Kilometerstand, auf 23 km 0,5 km mehr, was ich aber nicht so schlimm fand, Running und Mapy hatten den gleichen Kilometerstand.
Das Hintergrund Wissen, dass Komoot durch seine Abonnenten bietet, ist sehr umfangreich und inhaltlich sehr ausfĂŒhrlich. Bei Abweichungen von offiziellen Wegen verlangt die App oft RĂŒckkehr zur geplanten Strecke, was bei dieser Wanderung sehr amĂŒsant war, weil Lady-Komoot uns stĂ€ndig in die Videos quatschte.
Bei Running und Komoot wird leider in der kostenlosen Version die Pause nicht automatisch herausgenommen, was ich ziemlich doof finde, da dieser Umstand die km/h völlig falsch anzeigt und einem keinen Einblick in die persönliche Wanderzeit ermöglicht. Die Pause kann natĂŒrlich manuell gestoppt werden, aber ich weiĂ nicht wie euch das geht, ⊠hin und wieder vergesse ich den Track anzustellen und mir fehlen ein paar Kilometer. Das findâ ich dann nicht so prickelnd, ⊠đČđ„
More âŠ
Auch Funde von Munition konnten wir machen, das war ein bisschen unheimlich, ⊠man weià ja nie, ob so ein Ding noch scharf ist oder nicht.
Munitionsfund, ganz schön schwer
NatĂŒrlich sind diese Wanderungen durch den Wald immer auf eigene Gefahr. Ăberall wird vor dem Betreten dieser FlĂ€chen gewarnt. Auf den ausgeschriebenen Wegen kann man sich aber gefahrlos bewegen.
Zum Ende der Wanderung hin war da auch noch ein Stahlrahmen im Wald, … sah aus wie ein kleines HĂ€uschen. Die Konstruktion war aber noch sehr stabil, obwohl alles angerostet war, ⊠đ
Nach der Wanderung sahen wir uns unseren Track an, und waren ziemlich verwundert, denn er sah aus wie ein Hund, ⊠Zufall, ich schwöre.
Alles in allem eine sehr spannende Wanderung in unwirklichem GelĂ€nde, die ich sicher nie vergessen werde.đ„°
24 weitere Fotos in diesem Album. Klick auf ein Bild um die Slideshow zu starten. Dort auf den „i“-Button klicken, um die Bilduntertexte einzublenden:
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Nun ist auch das kleine Video fertig âŠ
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Die Verbotene Stadt einschlieĂlich des Hauses der Offiziere ist ja hermetisch abgeriegelt. RundgĂ€nge sind nur nach Anmeldung möglich. Auf diesen Seiten siehst du, was drin ist. Sehr beeindruckend. Und es erklĂ€rt auch die Abschottung:
Gegen 10 Uhr brach ich mit Wanderfreund Ralph am Bahnhof WĂŒnsdorf-Waldstadt zu einer Tour durch einen Abenteuerwald auf. Auf dem Weg in den Wald kamen wir am Haus der Offiziere vorbei, das leider eingezĂ€unt war. Der prĂ€chtige Bau erinnerte allerdings eher an ein Schloss, ein Brandenburger Schloss ;-).
Alle paar Meter waren am Zaun Hinweise auf KameraĂŒberwachung zu finden. Am StraĂenrand begegnete uns ein wenig neue Kunst.
Haus der Offiziere, WĂŒnsdorf
Wir sind dann an der StraĂe weiter und entdeckten auf der gegenĂŒberliegenden Seite die âVerbotene Stadtâ. AusfĂŒhrliche Hinweistafeln ĂŒber die Geschichte des StĂ€dtchens WĂŒnsdorf klĂ€rten uns darĂŒber auf, dass die âVerbotene Stadtâ schon vor dem 1. Weltkrieg als Offizierssportschule genutzt wurde.
WĂ€hrend der Nazizeit fungierte das GelĂ€nde als Hauptquartier des Heeres. Und nach dem 2. Weltkrieg lebten hier bis zu 60.000 SowjetbĂŒrger. Das GelĂ€nde war schon immer Sperrgebiet und Zutritt ist auch heute nur mit Sondergenehmigungen oder im Rahmen von FĂŒhrungen möglich.
Die von Ralph organisierte Tour begann bei lausigem Wetter, Nebel und echt frisch. Einstieg am Bahnhof Sanssouci, einmal ĂŒber die StraĂe und dann gleich in den Schlosspark.
Weiter zum neuen Palais, das im Nebel eine verzaubernde Stimmung verbreitete. Viele schöne Statuen und ein unglaublich weiter Blick. đ„°
Noble Unterbringung: UniversitÀtsrÀume am Neuen Palais (Video Ausschnitt)
Dann kam die UniversitĂ€t Potsdam Campus und anschlieĂend ein Sportplatz, an dessen Rand wir erstmal frĂŒhstĂŒckten. Es gab sogar ein Baseballfeld, da versuchte ich mich gleich mal als Catcher.đ€Ł
Sanssouci West â Neues Palais
Berge und WĂ€lder
Up to WindmĂŒhlenberg
Und dann gings in die Berge ⊠grins. Kahler Berg, kleiner und groĂer Herzberg, Zachelsberg, WindmĂŒhlenberg und Pannenberg, alle so um die 70 m hoch, wobei es der letzte echt in sich hatte. Der letzte war extrem steil und ich musste so lachen, dass ich mitten auf dem Weg erstmal eine kleine Pause machen musste. Ich hab geschnauft wie ein Walross. đ€
Lost Places
Lost Place â The Door is open
In dieser Gegend entdeckten wir einen Bunker und eine Ruine, di wie ein Teil eines Dornröschen Schloss-Turm aussah. Es war unheimlich spannend so einen Bunker zu entdecken und sogar den Einstieg zu finden. Drin war ich nicht, allein der Fund hat mir schon ne Menge Herzklopfen bereitet. Vielleicht ein anderes Mal. đ
Noch mehr WĂ€lder
Freude ĂŒber TrĂŒmmerreste â Ausschnitt aus Video
Im Wald dann jede Menge Hochsitze, da hab ich auch mal so ein Schild gesehen, von wegen nicht raufklettern und so ⊠Zwinkersmiley.
Am folgenden kleinen DĂŒsteren Teich gabs dann Tee mit Rum, war auf einmal gar nicht mehr sooooo kalt. Dann kam Schloss Lindstedt und danach Belvedere auf dem Klausberg mit Weinberg und Latte Macchiato am Drachenhaus.
Open: Drachenhaus
Und noch mehr Schlösser
Ach und so ein kleines vergoldetes Palais wollte ich mir mal genauer ansehen, hab Alarm durch Bewegungsmelder ausgelöst. Drohung der Parkaufsicht, also schnell weg. Auf dem Weg zum Hauptbahnhof noch das HollÀnder Viertel, den Potsdamer Landtag und in der St. Nikolaikirche waren wir auch noch.
Restauration: Chinesisches Haus
Ich hab 130 Bilder gemacht, die Entscheidung wird schwer. Ein unglaubliche faszinierende Wanderung mit sooo vielen EindrĂŒcken.
Danke Ralph Bauer đ
Und hier gingâs lang:
Wanderung Potsdam TrackMap
Die Tour im Youtube Video:
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Diese ungewöhnliche Wanderung mit Ăberraschungseffekt hat mich voll aus den Socken gehauen. Da war echt alles drin, wie ein Ăberraschungs-Ei ⊠immer am Zaun entlang.
Lost Place mit Graffitikunst, Bisons und anderes Wildgetier, das Entkommen aus einer ZwickmĂŒhle, die Suche nach dem Jakobsweg, ein Reiterhof im Wald, FamiliengelĂ€nde mit Trabbi und SpielgerĂ€ten aus alten Zeiten, Wald und Wiesen mit unendlich weitem Blick und die Ăberwindung der 20 km Marke.
Man war ich aufgeregt ⊠ich liebe solche Ăberraschungen!!!
Xtra Fotoalbum als Slideshow am Ende der Seite
Anreise und Klima
FrĂŒh machten wir uns auf den Weg, um Werneuchen mit dem Zug zu erreichen. Von Lichtenberg aus fĂ€hrt man mit dem RB 25 zum Bahnhof in Werneuchen.
Es war eisigkalt, Minustemperaturen, eisiger Wind. Wir waren dick eingemummelt und stapften vom Bahnhof aus los.
Immer am Zaun entlang
Es ging erst ein StĂŒck der StraĂe entlang aus dem Ort heraus, direkt zu einem Park voller Sonnenkollektoren.
Trampelpfad am Zaun entlang
Am Zaun entlang gings durch Schnee und Eis, es war nicht mal ein Trampelpfad. Ich hatte das GefĂŒhl, dass es mindestens ein bis zwei Kilometer waren, rechts der Zaun, links der Wald.
Um so erstaunter war ich, am Ende des Zauns direkt auf einer groĂen FreiflĂ€che zu stehen. Was konnte das denn hier sein? đ§
Der Flugplatz ist im Winter nicht in Betrieb
Asphaltierte oder betonierte breite StraĂen in einer von Wald umgebenen Landschaft. Dann bekam ich die ErklĂ€rung âŠ
An einem Schlagbaum befestigt stand auf einem Schild, das wir uns auf FlughafengelÀnde befinden ⊠wow!
Historische Tatsachen
Beim Weiterwandern erzĂ€hlte Ralph ein wenig ĂŒber die Geschichte dieses Flughafens. Er wurde 1935 als Ausbildungsplatz der Luftwaffe errichtet. War in den Kriegswirren Ausgangspunkt fĂŒr BombeneinsĂ€tze Richtung Polen.
1945 besetzten Einheiten der Roten Armee den Flugplatz, nachdem die Bodeneinheiten sich zurĂŒckgezogen hatten. Danach wurde er fĂŒr die kurzzeitige Stationierung von Fernbomben und auch Kernwaffen genutzt, in einem groĂen Gebiet, das durch die sowjetische Arme weiter stĂ€ndig ausgebaut wurde.
Nach der Wende wurde der Flughafen dem Bundesvermögensamt ĂŒbergeben und anschlieĂend auch zivil genutzt. Nachdem dort aber illegale Autorennen stattgefunden hatten, wurde das Gebiet geteilt. Ein Teil zivil genutzt und auf dem anderen Teil siedelte sich eine Ultraleichtflugschule an. Im Juni 2019 stĂŒrzte ein Flugzeug ab bei dem der Pilot verstarb, die Ursache ist bis heute nicht geklĂ€rt. Und der Flughafen wurde geschlossen.
Komische HĂ€user
Und da war er auch schon, der erste Lost Place. Eine kleine Ansammlung von kleineren Hangars. Es sah aus, als wenn hier eine Weile Leute gelebt haben. Es gab StĂŒhle, Tische, Messer, ein altes Sofa âim Hofâ und sogar eine alte NĂ€hmaschine.
Umgenutzter Hangar am Flugfeld
Danach gingen wir endlose Flugbahnen entlang. Vorbei an vielen groĂen Hangars, teilweise verlassen, verschlossen oder zu LuxushĂ€uschen umgebaut, mit Aussichtsplattformen oben drauf. Im Sommer bestimmt ein Platz an der Sonne.
Der Wind hatte zugelegt, es war lausig kalt. Schnee peitschte uns ins Gesicht, es fĂŒhlte sich ein wenig so an, als wĂŒrde die Haut gepeelt.đ Die gesamte Zeit ĂŒber sahen wir keinen Menschen.
In der Ferne entdeckten wir dann weitere groĂe Hallen, auf die wir zusteuerten. Die Aussicht auf eine Pause im Schutz dieser Hallen war verlockend, denn wir waren inzwischen bestimmt schon 7 km unterwegs, und das bei dem Wetter.
Hangar mit Graffiti-Kunst
Die Hallen waren riesig und viele Sprayer hatten sich an diesem Ort verewigt. Wir tranken GlĂŒhwein und Tee und stĂ€rkten uns mit selbst gemachten Broten.
Die ZwickmĂŒhle
Jetzt mussten wir den Ausgang finden. Die grobe Richtung Zaun wurde eingeschlagen, bis wir nach einem weiteren Kilometer den Zaun erblickten ⊠einen hohen Zaun ⊠đČ. In meinem Kopf ratterte es. Wie sollen wir da rĂŒberkommen?
Start- und Landebahn, unendliche Weiten
Die Bio-Wildfleischfarm
Neben dem Zaun sahen wir eine Wildtiergehege mit Bisons, verschiedenen Hirscharten und Wildschafen. Die dort groĂzĂŒgig angelegten FlĂ€chen fĂŒr die Tiere. Dieser Biohof besitzt einen Hofladen und kann nach telefonischer Absprache auch besucht werden.
Schwein gehabt
Wir sprachen einen Mann an, der sich dort aufhielt und offensichtlich SchlĂŒssel besaĂ. Er erklĂ€rte uns, dass es an dieser Stelle keinen Ausgang gĂ€be und wir wieder zurĂŒckmĂŒssen.
What???
Mir ist das Essen fast aus dem Gesicht gefallen. Den ganzen Weg wieder zurĂŒck ⊠oh nein. Wir entschlossen uns, gegen seinen Rat, den Weg zur Zaun-Ecke weiter fortzusetzen, um diesen dann irgendwie zu ĂŒberwinden, auch wenn der Wunsch ziemlich aussichtslos erschien.
Als der Mann merkte, dass wir den entgegengesetzten Weg einschlugen, setzte er sich ins Auto, fuhr auf uns zu ⊠jetzt gibt es Ărger, dachte ich ⊠hielt an und sagte zu unserer Erleichterung, dass wir ihm folgen sollten.
Wir schauten uns an ⊠und nahmen die Beine in die Hand, so schnell es uns möglich war. Er schloss uns das Tor auf, das wir sicherlich nicht allein hĂ€tten ĂŒberwinden können und wir schlĂŒpften mit strahlendem Gesicht und jeder Menge âDankeâ durch die TĂŒr und kamen dann am Wildtiergehege entlang ⊠zur StraĂe. Welch eine Erleichterung!
Bitte, bitte wiederholt diese Exkursion nicht, denn am anderen Ende des GelĂ€ndes ist kein Durchkommen. Wir hatten einfach nur ein Schweine GlĂŒck.đœ
Die Entscheidung
An einer windgeschĂŒtzten Bushaltestelle mit Sonnenlicht wĂ€rmten wir uns ein wenig auf. Check der Mapy-App, wir hatten schon 10 km zurĂŒckgelegt und es waren noch 14 km fĂŒr die eigentliche Strecke eingeplant. Jetzt mussten wir uns entscheiden. Zum Bahnhof und reicht fĂŒr heute, oder die kommenden 14 km als Herausforderung annehmen.
Jakobsweg-Kunst in Werneuchen
Wir entschieden uns fĂŒr letzteres und nahmen die Herausforderung mit gemischten GefĂŒhlen an. Unsere Ăberlegungen kamen zu dem Schluss, dass wir den Flughafen sicher nicht mehr angesehen hĂ€tten, wenn wir den Weg in die entgegengesetzte Richtung gegangen wĂ€re, also SCHICKSAL! Und wenn man schonmal da ist ⊠đ
Erkenntnisse der besonderen Art
Jetzt bekam ich eine Lektion im Auffinden von Wanderzeichen. Also suchte ich an jeder Abzweigung nach den Jakobswegzeichen. Aber es war, als wĂ€ren sie fĂŒr mich nicht sichtbar.
Inzwischen schien die Sonne herrlich warm, aber das Gegenlicht machte es mir unmöglich die Schilder zu entdecken.
Ich bemerkte, dass ich sie anscheinend nicht sehen KONNTE. Nicht einmal, wenn ich direkt davor stand, konnte ich etwas erkennen. Das war ein ganz schöner Schock und hatte zur Folge, dass ich jetzt neue Linsen in den Augen habe. Aber das ist eine andere Geschichte ⊠die ich euch auch bald erzÀhlen werde.
Die Jakobsweg Nordroute
Route von Werneuchen nach Bernau
Zuerst liefen wir an der StraĂe entlang, dem Jakobsweg Nordroute (FF/0, von MĂŒncheberg nach Berlin) folgend.
Weite offene Landschaften, das Spiel der Wolken und Waldgebiete begleiteten uns auf unserer Strecke. Auch Jakobsweg-Kunst war zu bestaunen.
Jakobsweg-Kunst am Wegesrand
Wir redeten wenig, jeder fĂŒr sich war noch mit den vergangenen Erlebnissen beschĂ€ftigt und die Aussicht auf weitere 14 km machte auch nicht gerade fröhlich.
Aber wir holten gut auf und als wir aus dem Wald traten, trafen wir ganz unvermittelt auf den Reiterhof Helenenau, ein sehr schön gelegenes Gehöft im Dornröschenschlaf.
Die schöne Helene
Der Reiterhof Helenenau diente als Versorgungshof des Schlosses Börnicke mit wechselvoller Geschichte. Im Jahre 1892 diente es der Familie Mendelsohn-Bartoldy als Ausflugs- und JagdstÀtte und wurde deshalb so prunkvoll ausgestattet.
Die schöne Helene bewacht das Gehöft
Die Statue der Helene hat mich besonders beeindruckt, denn sie ist ausgesprochen schön gestaltet. Sie scheint das Gehöft auf ihrer hohen SĂ€ule voller Wohlwollen zu betrachten. Die heutigen Besitzer setzten die Tradition fort und auch heute kann man dort ĂŒbernachten und Pferdeferien buchen.
Spielplatz aus vergangener Zeit
AnschlieĂend sahen wir den Kinderbauernhof Börnicke, mit unendlichen Spielmöglichkeiten fĂŒr kleinere und gröĂere Kinder.
Kinderbauernhof Börnicke, ein Abenteuer der besonderen Art
Wir konnten einen Bison entdecken, den alten Trabbi zum Spielen und auch viele SpielgerĂ€te, die wir selbst aus vergangener Zeit gut kennen. Sehr kreativ war dieses GelĂ€nde gestaltet. Ein tolles Ausflugsziel fĂŒr Familien.
Heimreise an der MilchstraĂe entlang
Am Ende unserer Reise verlieĂen wir das Gebiet an MilchstraĂe und Venusbogen entlang Richtung Bahnhof Bernau, aber nicht ohne vorher noch ein paar unglaubliche Wolkenformationen zu fotografieren.
Das StraĂenschild auf dem Weg zum Bahnhof Bernau
Extrem geile Wanderung mit Ăberraschungseffekt!
Und nicht zu verachtende 24 km auf der Uhr. đ
Fotoalbum zum Beitrag. Klick auf ein Bild, um die groĂe Diashow zu starten ⊠đ
Diese Wanderung ist eine Reise an mĂ€rchenhafte Orte, die die Fantasie anregen, und das Staunen der Kindheit zurĂŒckbringen. Begleitet mich bei der Entdeckung von Schlössern, GĂ€rten und Parkanlagen von Glienicke ĂŒber die Pfaueninsel bis hin zum Bahnhof Wannsee âŠâ€
Ralph und ich begannen unsere Wanderung an einem wettermĂ€Ăig wechselhaften Tag im Oktober, es war schon sehr frisch geworden. In den letzten Tagen hatte es oft gestĂŒrmt und in vielen WĂ€ldern und Parks waren groĂe Areale wegen Astbruchs gesperrt. Das Laub löste sich von den BĂ€umen und fiel in bunten Farben sanft zu Boden. Der Herbst war schon deutlich zu spĂŒren. Aber noch war die Natur hauptsĂ€chlich grĂŒn, eine Augenweide fĂŒr Geist und Seele.
Dornröschenschloss
Wir begaben uns auf den Weg zum Glienicker Schloss und betrachteten dort einen Seiteneingang, der noch im Dornröschenschlaf lag. Gleich daneben strahlten die goldenen Löwen des pompöse Haupteingangs zu uns herĂŒber.