LETZTE ÄNDERUNG am Montag 16. September 2024 12:28 durch Berlingo
Das Kunstwanderweg-Update 2023 checken. Teil II des Berichtes führt nun von Wiesenburg nach Bad Belzig.
Teil I findest Du hier:
Vom Bahnhof Wiesenburg nach Wiesenburg
Offiziell heißt die neue Version „Kunstwanderweg XR – Entdeckungen in der erweiterten Realität“.
Auch hier auf dem längeren Abschnitt zwischen Wiesenburg und Bad Belzig sind einige XR Kunstwerke platziert, aber auch hier funktionierte das Entdecken wegen unbekannter technischer Probleme leider nicht.
Viele schöne Fotos sind aber gemacht … und jetzt auch kommentiert … schau hier … enttäuschenderweise also keine XR Fotos … das war ja nix!
Kunstwanderweg Süd – Der gelaufene Original Track
Wenn man am besten die Fullscreen-Ansicht der OSM Karte wählt und reinzoomt, kann man die Position der alten Kunstwerke entdecken, die dort schon mehr als 10 Jahre stehen und meist auch relativ gut erhalten sind:
Mapy.cz-Version: https://de.mapy.cz/s/gehureveso
Ein interessantes Update aus dem Fernseher. Das ZDF hat bis 2024 zwei Jahre lang den jungen Bürgermeister der Gemeinde Wiesenburg begleitet. Bei seinen Bemühungen drei Lost Places, ehemalige VEBs des Ortes, wieder zu beleben.
“Wiesenburg. Kampf um die Zukunft. Wie sich ein Dorf gegen die Krise stemmt”
Quelle: WISO Dokumentation 2022-2024 / ZDF Mediathek, 45 Minuten
Als Kurzwanderung ist tatsächlich allein die Etappe Wiesenburg Bahnhof ⇾ Wiesenburg Schloss und Altstadt durch den großen Park mit etwa 7 km hin und zurück durchaus empfehlenswert. Der Erlebniswert steigert sich mit einem Aufstieg in den interessanten Burgturm (kostenlos). Siehe dazu den bereits oben genannten ausführlichen Teil I des Berichtes.
Fortsetzung an den „Kuhkugeln“ 😃.
Auch dieses Kunstwerk aus dem Eröffnungsjahr des Kunstwanderweges 2010 wurde restauriert. Und hat natürlich eine offizielle, eine korrekte Bezeichnung. Es ist von S. de Bolle und trägt den Namen „Udder“.
Wie oben erwähnt, hier umkehren ist keine so schlechte Idee.
Wer jedoch hier weiterwandert, hat bis Bad Belzig noch etwa 12 abwechslungsreiche Kilometer vor sich.
Noch am Ortsrand von Wiesenburg setzt sich der Weg als naturnaher Feldweg fort. Am Waldrand eine Pausen-Sitzgruppe und dort eine weiteres, für mich unsichtbares XR-Kunstwerk, „Die Seele, die in Blumen lebt“ von P. Detmering.
Wie in Teil I erwähnt, sind die XR-Teile wie auch die alten Werke korrekt bei Google Maps eingetragen. Ich verlinke die XR hier mal, weil sie dann auch wenigstens zu sehen sind.
Nur wenige Meter weiter links am Weg und nicht zu übersehen erstaunen M. Burghouwts „Wölfe“. Und bald darauf der „Porcelain Tree“ von B. Vandecauter. Ich glaub’, der Porzellanbaum wurde auf die andere Seite des Weges, nun ebenfalls links, versetzt. Ist nicht atemberaubend, zu finden, wenn Du auf den kurzen ausgelatschten Trampelpfad an einer Lichtung achtest.
Hier im Wald ist’s schön schattig. Rechts kommt die Bahnlinie näher, dann eine kunstvolle, alte, aber restaurierte Ziegelstein-Bogenbrücke. Ihr zu Ehren dort das robuste, ebenfalls in Ziegelstein ausgeführte Kunstwerk „Ruhende Brücke“, daneben wieder XR: „SOBH“ von M. Hazrati.
Der Wald hier hat sich am Weg teils sehr gelichtet. Oder wurde großflächig geerntet. Unser Fotoalbum von 2013 zeigt jedenfalls mehr intakte Landschaft. Kurze Erinnerungspause an einer Schutzhütte, die ebenfalls gelitten hat und verstaubt, zugewachsen ist.
Neue Wegführung für XR
Achtung: der offizielle XR-Weg kürzt hier Ecke Wiesenburger Weg geradeaus Richtung Norden, Richtung Hagelberg zum Nordteil des Weges ab. Dort auch noch mehr XR – siehe Google Maps. Für mich ging es aber rechts ab. XR Ende.
Nun geht es auf einem offenen, robust-steinigen Weg neben dem Wald, dann zwischen Obstbäumen Richtung Dorf Borne. Am Waldrand ein großes Stahlkunstobjekt, getitelt „Stützen – leaning on“.
In Borne gab es vor 10 Jahren das Kunstobjekt „Line Up“, in der OSM Karte noch als „Ort des ehemaligen Kunstobjekts“ verzeichnet! Das Holz hat die Witterung nicht überstanden, ist verschwunden. Schräg gegenüber die Dorfkirche steht natürlich noch. Bänke auf dem umgebenden Friedhof laden zu einer Pause im Schatten ein.
Denn jetzt wird es etwas anstrengend. Von der Landstraße, die man auch laufen könnte, zweigt der Kunstwanderweg als schmaler, fast zugewachsener, teils buschiger Trampelpfad ab. Führt dann direkt an der Bahnstrecke entlang, aber der Boden wird hier nicht besser. Stolpergefahr! Schön ist die Aussicht nach links über die offene Landschaft.
Im Wald setzt sich der Weg von der Bahn etwas ab und wir erblicken „Fünf Kuben“. Stahlwürfel, die gut der Schwerkraft, aber auch der Klimakrise trotzen können.
Der Wanderweg bleibt schattig, zweigt dann links Richtung Landstraße ab. Der „Schwarzstorch im Fläming“ (es sind drei) ist leicht zu übersehen, da er sich erst richtig entfaltet, wenn man direkt davor steht.
Es geht schräg über die wenig befahrene Landstraße, daran mit etwas Abstand im Wald auf und ab entlang und der Pfad läuft dann links in einen längeren Waldwirtschaftsweg hinein. Das Profil steigt von 150 auf 190 Höhenmeter allmählich an. Hier bin ich tatsächlich anderen Wanderern begegnet – eine, oder zwei, Schulklassen! Die Gruppe der Fünftklässler hatte sich hier am Berg auf 200 Meter auseinandergezogen 😅. Aber Respekt. Wo wollten die nur hin?
In einer Ecke des Weges das „Gartenbild“. Ich hätte es fast übersehen, nur auf die Sitzbank dort geschaut. Aber in der Karte ist das flache, etwas zugewachsene Betonbild dann doch zu entdecken. Es ist auch freigemäht. Zu den meisten Kunstwerken gehört ja eine kleine Erklärtafel. Die brauchst Du auch hier, haha.
Schöne Gegend hier oben Richtung Weinberg, gleich mehrere Wanderwege routen hier entlang.
Das Objekt „Flämisches Haus – eine Transplantation“ hat etwas gelitten, weil es doch den Spieltrieb angeregt. Obwohl natürlich verboten. Technik: Baustahl in Gartenschlauch.
Es geht an einer beachtenswerten kleinen Waldsiedlung mit großen, gated Grundstücken vorbei. Die Leute leben hier wie in einem Park. Blühende DDR Geschichte.
Auch Glanz verloren haben die „Sphären“, aber sie liegen noch vollständig am Wegesrand hinter der Krötenbarriere, die auch immer noch da ist.
Im Belziger Bruch geht es in die Zielgerade. Den „Drache“ hab ich gar nicht weiter beachtet, hab das Objekt als Kinderattraktion gehalten. Die „Weiße Frau“ hat übelst gelitten, das überlebensgroße Holzkunstwerk steht hinter Gittern. Es gibt eine Geistergeschichte dazu.
Wir umrunden von unten rechts die mächtige, gut erhaltene Burg Eisenhardt. Die Höhe des Burgtores erreicht, kann man sich auf den großen Hof begeben. Jetzt am Dienstagabend war hier absolut Feierabend. Ich war allein. Turm wie alles andere geschlossen. Gut, dass ich das Eiscafé erinnere, das schöne „Eiscafé zur Postmeile“ mit Biergarten und Pension …
Dort angekommen, 18:10 Uhr, wurde auch schon geputzt. Ich, letzter und einziger Gast, erflirtete ich bei der Wirtin noch eine kühle Flasche Bio-Bier. Mit Schnappverschluss. Den brauchte ich auch gleich: zur verdienten Abschlusspause im Biergarten gerade die Beine ausgestreckt … muss mal nach der Bahnhofsabfahrtstafel auf dem Handy schauen … Mist, Abfahrt in 15 Minuten … Flasche zu und in den Rucksack. Und zum Bahnhof ging es noch ein gutes Stück den Berg hinauf. Aber ich habe es geschafft :-).
PS. Das Café im Fläming-Bahnhof hat natürlich auch eingeschränkte Öffnungszeiten. Alles nicht so einfach in Brandenburg – in der Woche wird oft schnell auf Standby geschaltet.