LETZTE ÄNDERUNG am Donnerstag 21. Dezember 2023 19:56 durch Berlingo
Im Winter gab es am Donnerstag, dem 9. Februar 2023, mal einen frischen, aber sonnig angenehmen Wochentag.
Kurzentschlossen mit Renate raus nach Köpenick, gleich unweit des Bahnhofs führt doch der allgemein gut bekannte Wuhle-Wanderweg entlang.
Letztes Jahr war das Flüsschen fast auf der ganzen Länge trocken gefallen … aber erfreulicherweise heute:
Es ist wieder viel Wasser in der Wuhle!
Nur etwa 100 Meter folgen wir entlang der Straße dem Union-Fan-Pfad Richtung Alte Försterei. Der Tunnel links ist nicht zu übersehen, es plätschert die Wuhle Richtung Mündung in die Dahme (nicht weit dorthin), aber wir wollen „nach oben“ auf der Karte, also nach Norden, Richtung Biesdorf.
Im Schloss Biesdorf haben wir eine „Verabredung mit Jürgen Wittdorf“, einem schwulen Künstler aus der DDR (Fotos einiger freizügiger Kunstwerke im Fotoalbum unten; aktuelle Ausstellung hier checken). Dieses Jahr wäre Wittdorf 90 Jahre alt geworden, das war der Anlass der Werk-Ausstellung.
Aber zurück auf den Wanderweg. Die vorbereitete Mapy-Route führte uns zuverlässig jeweils am rechten und linken Ufer der Wuhle entlang. Nicht allzu viele Spaziergänger begegneten uns.
Einige optische Blickfänge wie Brücken, fette Fernheizungsleitungen, Einrichtungen der Wasserwirtschaft, etwas Kunst am Wegesrand und große Wasservögel wie Reiher, Schwäne und Enten machten den Spaziergang kurzweilig.
Deutsche Geschichte am Ufer
Es stellt sich mal wieder heraus, dass Wandern mehr Erlebnis bietet. Auf dem Rad bin ich an vielen markanten Punkten zwangsläufig unachtsam vorbeigerauscht. Nicht so heute – man kann nicht anders, als intensivere Blicke auf die neuen Geschichts-Stelen werfen, die an der Ecke Kaulsdorfer Straße 90 aufgestellt wurden.
Gleich daneben ist noch ein kleiner Barackenteil (Nr. 928) des Zwangsarbeiterlagers erhalten, steht nun unter Denkmalschutz.
Hier im abseitigen Vorort Berlins überrascht eine internationale junge Touristengruppe, die sicher nicht zufällig an diesem Ort der deutschen Geschichte landete. Bitte schau dir die Informationen auf den sehr detaillierten Stelen im Fotoalbum (auch unten) an.
Neue Stadt Biesdorf Süd
Nach einer lustigen Pause mit Glühwein und Bouletten am Spielplatz neben dem noch zugefrorenen Wuhlebecken bogen wir vom Wuhle-Wanderweg links ab Richtung Biesdorf Süd.
Hier entstand in den letzten Jahren ein neues, großes Wohngebiet, sogar Einfamilienhäuser wurden möglich gemacht.
Sehr offen alles, luftig, hell, grün. Sogar eine große Fläche als eigener „Stadtpark Biesdorf“ mit Öffnung zum Wuhletal wurde freigehalten, es gibt auch noch einen kleineren „Stadtgarten Biesdorf“ – und alles mit der U5 erreichbar – wer möchte hier nicht wohnen :-).
Das große Biesdorf Center am Elsterwerder Platz versorgt die Anwohner, nebenan gibt es Filialen des Bezirksamtes.
Etwas schwierig war die Überquerung der mega befahrenen B1 zum Schlosspark Biesdorf auf der anderen Seite. Zu weit weg sind die nächsten Fußgängerampeln.
Das schick zurecht gemachte Schloss ist nun ein Kultur-Highlight des Bezirkes Marzahn-Hellersdorf. Es hat natürlich eine eigene Website (www.SchlossBiesdorf.de) – da kann ich an dieser Stelle den Text kurz halten. Es gibt aber auch ein lesbares Foto der Erklär-Stele vor dem Schloss im Album.
Für den Besuch der Ausstellung in zwei offene Etagen gaben wir Rucksäcke und Jacken ab. Fotografieren war erlaubt, Gedränge gab es nicht. Daher war es auch leicht möglich, im netten Schloss-Café Platz zu finden.
Einige – teils sehr freizügige! – Fotos der Bilder und Holzschnitt-Werk von Jürgen Wittdorf findest du im Fotoalbum. Aber das hatte ich ja schon erwähnt. Viele Szenen erinnern an das Leben, an den Alltag in dem verschwundenen Land DDR. Es war spannend wie amüsant.
Nicht weit entfernt befindet sich die S-Bahn Station Biesdorf, noch ein kurzer Weg durch den Park – hier befindet sich übrigens auch eine Parkbühne für Open Air Veranstaltungen – und die Wanderung endet auf dem S-Bahnsteig.
Die Fotos hier in diesem Cloud Fotoalbum mit schöner kleinen Slideshow:
https://photos.app.goo.gl/6pAmyDNzdt9EVHaZ6
Und hier unser Original-Wandertrack in der zoomfähigen OSM Karte
Auf jeden Fall
Aber die schönsten Navi-Maps bietet immer noch das Projekt Mapy.cz. Dafür gibt es eine tolle App in den Stores, das Tool funktioniert aber auch – mit mehr Funktionen – sehr gut im Web-Browser.
Mapy.cz mit dem Beispiel unserer geplanten Route – beste Wanderkarten kostenlos: www.Mapy.cz/s/besohubeja