LETZTE ÄNDERUNG am Dienstag 13. Juni 2023 17:17 durch Berlingo
Ab Falkensee. Von See- und Park-Hopping, einem leckeren Pizza-Vergnügen in familiärer Atmosphäre, einem Damm und seinen Ausblicken, einem unbekannten und einem schauerlichen Gelände mit Wolkenspiel und Himmelswunder.
Ich war wieder mit Ines unterwegs, diesmal von Falkensee nach Spandau. Wir begannen gegen Mittag am Bahnhof Falkensee, wie immer erstmal Frühstück und Kaffee. Der Plan: 18,4 km , kleine Seen und große Geschichten auf dem Weg von Falkensee nach Spandau. Wir nutzen den Spreeweg, Berliner Urstromtal und viele kleine Wege ohne Namen
Aber erst einmal 2 km durch das lang gezogene Dörfchen Falkensee. Wir sahen eine ganze Menge Wohnungsleerstand und Relikte aus vergangenen Tagen, wie z. B. eine verlassene Disco und eine sehr alte Bushaltestelle.
See-Hopping
Der erste See war der Falkenhagener See, dem durch einen Damm der Neue See angeschlossen ist und natürlich wollten wir den Damm auch entlang. Auf beiden Seiten Wasserblick ist schon was Besonderes und das wollten wir uns auch nicht entgehen lassen.
Auf einem Trampelpfad erreichten wir den ersten See unserer Wanderung, den Falkenhagener See. Ein kleiner Pfad führte zum Ufer und dort entdeckten wir eine ganze Rotte Ziegen, die sich zusammengekuschelt an einem umgefallenen Baum ausruhten.
Der Steg, etwas krumm und schief, lag dann im herrlichen Sonnenschein und wurde somit als nächster Pausenplatz auserkoren. Wir futterten, entledigten uns der überflüssigen Klamotten und genossen einfach nur die noch kräftigen Strahlen der Sonne.
Auf dem weiteren Weg konnten wir oft keinen Blick auf den See erhaschen, aber ab und zu gab es einen kleinen Abstecher ans schilfumsäumte Wasser, sonst Waldwege, schattig und angenehm zu laufen, unsere Gespräche leicht und voller Humor.
Der Damm
Der Falkenhagener See ist durch einen Damm vom Neuen See getrennt. Den wollten wir natürlich entlangwandern, denn zu beiden Seiten Seeblick ich ja schon was Besonderes.
Überraschung
Nachdem wir an der Ostseite des Falkenhagener Sees entlang gelaufen waren, entdeckten wir ein großes Spielareal für Kinder und die Außenstelle einer Pizzeria. Familien konnten ihre Kinder auf dem Spielplatz spielen lassen und die Eltern nahmen ein Getränk. Na, das war vielleicht toll, und natürlich gabs Pizza und ein Getränk auch für uns. Und was soll ich sagen, war lecker und ist zu empfehlen. Es war außerdem eine besondere Stimmung an diesem Platz, die Leute sprachen und scherzten miteinander, irgendwie familiär.
Eine Runde
Wir umrundeten dann anschließend den kleineren Neuen See. Der Damm auf dem wir wandelten, war gesäumt von üppiger Vegetation. Hin und wieder ein freier Blick auf das Wasser zur einen oder anderen Seite möglich, und das bei herrlichstem Sonnenschein. Einfach Wow!
Was ist denn das?
An seiner Nordseite fanden wir ein verlassenes Gelände. Eine kleine Inspektion zeigte ein paar sehr kleine Steinhäuschen, die wohl als Ställe für Tiere gedient hatten und jetzt in sich zusammen fielen. In der Recherche hierzu habe ich nicht so viel herausgefunden, außer, dass ich wirklich nur die kleinsten Gebäude gesehen habe. Ich hätte mal bei Mapy.cz schauen sollen, da sind die Gebäudeumrisse deutlich zu sehen.
Vielleicht kann mir hier ja einer der Leser bei dieser Wissenslücke aushelfen?
Gemischte Gefühle
Im weiteren Verlauf der Wanderung entdeckten wir nun das Außengelände des KZ Sachsenhausen. Die Baracke, die dort noch stehen ermöglichten uns einen gefühlsmäßigen Eindruck auf die Verbrechen, die hier verübt wurden. Die Stimmung war bedrückend, wir dämpften unsere Stimmen, sprachen weniger. Jeder ging seinen eigenen Gedanken nach.
Eine dunkle Wolke schob sich gerade vor die Sonne und es schien, als würde der Himmel weinen wollen angesichts dieses düsteren Ortes. Die Fundamente der vielen Baracken und ein Einzelbunker zur Bestrafung von Gefangenen schnürte uns die Kehle zu. Man konnte das Leid der hier gequälten förmlich spüren. Was für ein schauriger Ort.
Als wir weiterwanderten, weinte der Himmel ein wenig und zeigte uns anschließend einen schwachen Regenbogen, der die bedrückende Stimmung wieder ein wenig aufhellte. Er schien einen Neuanfang zu verheißen. Wir setzten uns auf eine Bank und sprachen darüber.
Park-Hopping
Langsam kamen wir Spandau immer näher, durch Parkanlagen und auf breiten Wegen erreichten wir dann die S Bahn Rathaus Spandau. Hier stieg Ines in den Zug und fuhr heim und ich spazierte noch zur Havel herunter, um am Pop-up Biergarten noch einen Absacker zu nehmen. Aus einem wurden dann zwei und so beschwingt torkelte ich den Restweg nach Hause. War Wieder eine tolle Wanderung mit dir Ines, vielen Dank.
Und jetzt wie immer der Komoot-Track!
https://www.komoot.de/tour/485120007?ref=aso
Und die Fotos❤