LETZTE ÄNDERUNG am Donnerstag 4. Mai 2023 14:32 durch Berlingo
Diese Wanderung ist eine Reise an märchenhafte Orte, die die Fantasie anregen, und das Staunen der Kindheit zurückbringen. Begleitet mich bei der Entdeckung von Schlössern, Gärten und Parkanlagen von Glienicke über die Pfaueninsel bis hin zum Bahnhof Wannsee …❤
Ralph und ich begannen unsere Wanderung an einem wettermäßig wechselhaften Tag im Oktober, es war schon sehr frisch geworden. In den letzten Tagen hatte es oft gestürmt und in vielen Wäldern und Parks waren große Areale wegen Astbruchs gesperrt. Das Laub löste sich von den Bäumen und fiel in bunten Farben sanft zu Boden. Der Herbst war schon deutlich zu spüren. Aber noch war die Natur hauptsächlich grün, eine Augenweide für Geist und Seele.
Dornröschenschloss
Wir begaben uns auf den Weg zum Glienicker Schloss und betrachteten dort einen Seiteneingang, der noch im Dornröschenschlaf lag. Gleich daneben strahlten die goldenen Löwen des pompöse Haupteingangs zu uns herüber.
Das verlassene Matrosenhaus
Bevor wir in den Wald vordrangen, kamen wir an einem verlassenen Haus vorbei. Das Gartentor war nicht ganz geschlossen und so ging ich, durch das rote Schillern des Weins und Efeus angelockt, in den verwunschenen Garten. Es schien schon eine Weile niemand mehr hier gewesen zu sein, aber alles war noch in Ordnung und verschlossen.
Die Kletterpflanzen hatten schon die Herrschaft auf diesem Gelände übernommen und hüllten den Garten, und insbesondere eine alte Mauer, fast vollständig ein. Dieser Anblick hat mich sehr entzückt … ich wär sofort eingezogen, wenn es möglich wäre.
Wir umrundeten das Haus, fotografierten die schönsten Ecken und setzten dann unsere Wanderung fort.
Es ging durch einen Laubengang. Das Dach war so dicht mit Blättern bedeckt, dass es richtig dunkel war. Nur hin und wieder blitzte ein Sonnenstrahl durch das dichte Dach und erhellte somit das Innere.
Märchenteich und Ausblick
Kreuz und quer ging es durch den Glienicker Park vorbei an idyllischen Plätzchen, die zum Verweilen einluden.
Unser Blick fiel auf einen Stiller Wasserfall an einem idyllischen Märchenteich.
Von der Terrasse des Blockhauses Nikolskoe hatten wir einen freier Blick auf den Wannsee. Trotz des nicht so tollen Wetters konnten wir bis zur Kirche St. Peter und Paul schauen.
Auf dem Wasser
Weiter gings zum Fähranleger, der an der kleinen Landspitze am Düppeler Forst liegt. Die Fähre verbindet die Pfaueninsel mit dem Festland. Diese Verbindung ist die älteste Berlins und wurde bereits im Jahre 1821 eingerichtet. Der Fährmann unterhielt uns freundlich mit kleinen Anekdoten auf der kurzen Fahrt zur Insel.
Die Insel der Fantasie
Auf der Pfaueninsel sind Fahrräder und Hunde verboten, da viele Tiere frei herumlaufen. Wunderschöne Pfauen begegneten uns immer wieder auf unserer kleinen Exkursion in dieser fantastischen Umgebung, die schon oft als Filmkulisse diente.
Wir wanderten zum strahlend weißen Holzschloss, das König Friedrich Wilhelm II. für sich und seine Geliebte Wilhelmine Encke als Lustschloss errichten ließ.
Die außergewöhnliche Inneneinrichtung ist noch weitgehend erhalten und vermittelt einen Eindruck auf die Wohnkultur um 1800 herum. Im Jahr 1818 bekam Peter Joseph Lenné den Auftrag, die Insel in einen Garten zu verwandeln und so ist es tatsächlich, man wandelt durch eine Landschaft, die einem das Gefühl vermittelt in einem Märchen herumzuspazieren.
Diese friedliche Stille, die frei laufenden Tiere und die Entschleunigung durch den Verzicht jeglicher Verkehrsmittel veränderte die Atmosphäre an diesem Ort so entscheidend, wie ich es nie für möglich gehalten hätte.
Wir wanderten weiter durch diese unglaubliche Landschaft vorbei am Lama Brunnen, der großen Fontäne und immer wieder die wunderschönen Pfauen treffend, die stolz und mit erhobenem Haupt durch die Landschaft schritten.
Latte
Im Kaffeegarten mit Liegewiese gönnten wir uns lecker Latte Macchiato und ein Stück Kuchen, übrigens sehr lecker. Die Pfauen kamen ganz nah, aber blieben doch auf Distanz. Man konnte den Blick gar nicht von Ihnen wenden, weil sie so majestätisch durch das Gras schritten.
Das schillernde Blau, das manchmal aus dem Gefieder herauslugte, gab eine Vorstellung davon, die prächtig diese Tiere aussehen, wenn sie ihr Gefieder aufstellen.
Sprudelnde Fontäne und neue Fregatte
Anschließend ging es vorbei an der alten Meierei und der Fasanerie mit dem entzückenden Vogelhaus in der Mitte. Hier sind die besonders seltenen Fasanen untergebracht, die mit ihrem in allen Farben schimmernden Gefieder die Besucher erstaunen.
Auf dem Weg zur großen Fontäne passierten wir einen uralten Baum und entdeckten dann das historische Bootshaus der königlichen Fregatte.
Bis zum heutigen Tage ist dort in den Wintermonaten eine Fregatte untergebracht. Heute ist der Nachbau der „Royal Luise“ dort gelagert und zieht von Zeit zu Zeit seine Bahnen an der unteren Havel von Spandau bis nach Fahrland.
Gasthaus im Winterschlaf
Wir kamen dann noch am Wirtshaus zur Pfaueninsel vorbei das sich schon im Winterschlaf befand und erreichten dann Heckeshorn. Dieses Areal der ehemaligen Lungenklinik wurde 2007 aufgegeben, zurzeit wird es von der DRK-Blutbank genutzt, wir konnten allerdings keine Aktivitäten entdecken.
Der folgende Hochbunker wird vom Verein Berliner Unterwelten betreut.
Flautensegeln
Dann ging es wieder ans Ufer und wir beobachteten ein paar Segelboote, die bei dieser Flaute am großen Wannsee gemächlich den Wind mit den Segeln einfingen. Besonders hübsch war ein kleines Segelboot mit einer rosa Fock, das einem förmlich entgegen leuchtete.
Haus der Geschichte und griechische Mythologie
Das prächtigen Haus der Wannseekonferenz, in dem die Holocaust Geschichte ausführlich dokumentiert ist, sind im Vorgarten viele Wandtafeln angebracht. Im Garten stehen wunderschöne Statuen aus Marmor, die die menschliche Anatomie in so einer Genauigkeit darstellen, dass man sich das lebendig vorstellen kann.
Besonders gefallen hat mir eine Satyr-Figur aus der griechischen Mythologie. Es heißt, das er viele Brüder hat und sein Name wahrscheinlich Krotos ist.
Jede Menge Villen
Auf dem Weg zum Bahnhof entdeckten wir neben der Liebermann Villa auch viele weitere schöne Villen mit tollen Gärten.
Obwohl das Wetter trüb und regnerisch war, bleibt diese Wanderung durch die vielen Sehenswürdigkeiten tief in meinem Gedächtnis . Auch wenn wir oft auf abgelegeneren Wanderwegen unterwegs waren, konnte man gut wandern.
Vielen Dank, Ralph, für die tolle Wanderung, gespickt mit sooo vielen Sehenswürdigkeiten. Eine Reise in die Fantasie der Kindheit.🥰
Im Anschluss könnt Ihr Euch hier zu einer kleinen, romantischen Slideshow weiterklicken:
Wünsch Euch viel Vergnügen beim Nachwandern.
Eure CH